Extrem verdächtig

Wenn etwas oder jemand verdächtig ist, dann ist dieser Zustand doch eigentlich zeitlich begrenzt. Er endet mit der Bestätigung oder dem Wegfall des Verdachts. Eigentlich. Beim Bundesamt für Verfassungsschutz galt das bisher nicht. Da war man im Zweifelsfall verdächtig und verdächtig und verdächtig. Rolf Gössner war 40 Jahre lang verdächtig und wurde folglich überwacht. Das Verwaltungsgericht in Köln hat diesem seltsamen Treiben nun ein Ende gesetzt und die Beobachtung für unrechtmäßig erklärt. Da ich oft mit Rolf Gössner über unsere Verfahren gesprochen habe, war ich nun auch einer der ersten Gratulanten nach diesem wichtigen Urteil. Persönlich macht es mir auch Hoffnung, dass das Kölner Gericht in Kenntnis der Leipziger Entscheidung zu meinem eigenen Verfahren so entschieden hat. Vielleicht setzen sich ja doch noch rechtsstaatlichen Maßstäbe durch. Eigentlich dürfte das keine Frage sein.

In Thüringen erleben wir inzwischen mal wieder einen öffentlichen Streit der Regierungskoalition. Diesmal geht es um das Thema Windräder. Mir zeigt das alles, dass wir mit unserem Landtagswahlprogramm und dem Masterplan zur Energiewende die richtigen Punkte in den Blick genommen haben. Die Nachrichten aus Nordafrika sind ja momentan in vielerlei Hinsicht spannend, aber sie zeigen nicht zuletzt auch, dass das Setzen auf den Wüstenwind als Energiereserve ganz schnell durch andere Stürme ins Reich der Illusionen vertrieben werden kann. Für Thüringen kommt es jetzt darauf an, den richtigen Energiemix zu entwickeln und dazu gehören auch Windräder. Langfristiges Ziel muss sein, dass hier so viel Energie produziert wird, wie auch verbraucht wird.

Schließlich noch mal ein bisschen Werbung für die Sendung mit Stucki: Wer will, kann sich das jetzt auch in der Mediathek des ZDF anschauen. Ich habe schon viele Reaktionen erhalten, die alle meinten, dass es eine sehr unterhaltsame Sendung war. Aber am besten einfach selber gucken.