Total müde und trotzdem hellwach

Nach der langen Plenarsitzung am Mittwochabend, die erst am Donnerstagmorgen endete, ging es nach sehr wenigen Stunden schon wieder raus aus dem Bett. Der Deutschlandfunk wollte ein Live-Interview mit mir, also muss ich halb sieben aufstehen, schnell noch einen Kaffee trinken und dann am Telefon möglichst kompetent und vor allem hellwach die Fragen der Redakteurin beantworten. Wer wissen möchte, was dabei rausgekommen ist, kann den Beitrag hier nachhören: dradio.de

Es geht wie immer auch um das K-Wort. Mittlerweile ist es ja so populär, dass es dazu sogar eine Aktuelle Stunde im Bundestag geben soll. Wobei ich auch gehört habe, dass es in Berlin inzwischen Probleme mit einem anderen K-Wort gibt: Krawatte. Auch da sieht man scheinbar Klärungsbedarf. Für mich ist die eine wie die andere Debatte nur mit Stirnrunzeln verbunden. Vielleicht soll aber auch nur abschließend geklärt werden, ob die von der Bundesregierung veranlasste Verstaatlichung der „notleidenden“ Banken nun die Vorstufe zum Kommunismus ist oder nicht. 😉

Einen Beitrag habe ich auch noch zum Thema: Bert Brecht hat viel Schönes aufgeschrieben und dazu gehört für mich zweifellos auch das „Lob des Kommunismus“ aus „Die Mutter“. Vor allem der letzte Satz hat es mit angetan, der stimmt einfach und erinnert mich an das „Paradies“ an das so viele Menschen glauben:

Lob des Kommunismus

Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.
Du bist doch kein Ausbeuter, du kannst ihn begreifen.
Er ist gut für dich, erkundige dich nach ihm.
Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig.
Er ist gegen den Schmutz und gegen die Dummheit.
Die Ausbeuter nennen ihn ein Verbrechen.
Wir aber wissen:
Er ist das Ende der Verbrechen.
Er ist keine Tollheit, sondern
Das Ende der Tollheit.
Er ist nicht das Chaos
Sondern die Ordnung.
Er ist das Einfache
Das schwer zu machen ist.