Termin verschwitzt

„Ist heute Mittwoch?“ „Nein, wieso fragen Sie?“, antwortet mein Mitkurling und ergänzt „Heute ist doch Donnerstag!“ Da scheint die Kur ihre Wirkung also zu entfalten: Ich bringe die Wochentage durcheinander. „Mittwoch habe ich mich für die Sauna eingetragen“, sage ich und gebe zu, dass ich wohl schon zu entspannt sei. Wir lachen beide und er empfiehlt mir einfach bis Freitag zu warten, denn da ist der nächste Schwitzdurchgang.

Heute Morgen war ich wieder gaaanz früh beim Frühsport und bin auch gleich auf die Rennpiste. Inzwischen habe ich zweimal morgens das Reh getroffen und bin schon gespannt, ob es erneut auftaucht. Während ich die erste Runde ohne Gesellschaft bestreiten muss, erlebe ich dann eine richtige Überraschung: Nicht nur eins, sondern gleich vier Rehe sind zusammen zu Besuch im Kurgarten. Eine nette Abwechslung zwischen Teetrinken und Anwendungen, zwischen Rumpf- und Kniebeugen. Ich schaue und es wird wieder zurück geschaut. Ganz langsam gehen dann die Tiere auf die Ausgangstür in Richtung Berghang zu, bleiben aber immer wieder stehen, drehen sich um, schauen, sichern. Dann kommen die nächsten Kurgäste aus dem Gebäude und das wird den Vieren dann doch zuviel. Sie traben langsam los, den Berghang hinauf und verschwinden dann in der Morgendämmerung.

Was Attila da wohl gesagt hätte, denke ich und korrigiere, der sagt ja nichts, der bellt ja nur. Da wären die Rehe bestimmt gleich weg gewesen.

Es ist wirklich erholsam gleich morgens vor dem Frühstück die ersten Kilometer erwandert zu haben. Im Laufe des Tages kommen noch einige dazu, mindestens drei oder vier Kilometer zum Aufwärmen in der „Muckibude“, bevor ich den Rücken, die Beine und den Bauch trainiere. Dazu viel Gymnastik – mal Körper, mal Geist, mal Atmung. Ach, was geht’s mir gut, da kann ich mit dem Schwitzen ja wirklich bis Freitag warten.