Mazal Tov und willkommen in Erfurt!
Dass Ereignisse historischen Charakter haben, wird ja oft gesagt, auch wenn sie vielleicht gar nicht so bedeutend sind. Heute habe ich aber wirklich das Gefühl, bei etwas Historischem dabei gewesen zu sein. Ich war eingeladen zur Ordinierung von drei Rabbinern, die am Potsdamer Abraham Geiger Kolleg ausgebildet wurden. Die ganze Veranstaltung war sehr ergreifend. Unter den drei Absolventen war auch eine Frau: Alina Treiger. Sie ist seit 75 Jahren die erste Frau, die in Deutschland zur Rabbinerin augebildet wurde. Da sie während ihres Studiums Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung war, ist die Stiftung natürlich auch Stolz auf diesen Erfolg.
Ein weiterer Namen, den man sich merken sollte, ist Konstantin Pal. Der junge Mann hat ebenfalls die Ausbildung am Geiger Kolleg abgeschlossen und wird ab nächstem Freitag als Rabbiner in Erfurt tätig sein. Was für ein schöner Beweis für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in unserem Land! Es ist sicher für Erfurt und ganz Thüringen ein Gewinn, dass es nun endlich wieder einen Rabbi bei uns gibt.
Insgesamt bin ich auch ein wenig Stolz auf diese Entwicklung, denn ich bin seit September 2008 (hier im Tagebuch nachzulesen) Mitglied im Stiftungsrat der Leo Baeck Foundation, die Trägerstiftung des Geiger Kollegs ist. Weil ich die Ausbildung von Rabbinerinnen und Rabbinern in Deutschland für ungemein wichtig halte, werde ich das Kolleg natürlich auch weiterhin unterstützen.
Bilder von der gelungenen Veranstaltung gibt es hier. Danke an Benjamin-Christopher Krüger für die schönen Bilder.