Erste Arbeitswoche geschafft.

Es ist kein Urlaub, sagt der Chefarzt. Es ist harte Arbeit, sagt er auch noch. Oha, da lassen wir uns doch keine Angst einjagen, denke ich und stürze mich auf das Programm. Morgens halb sieben weckt mich mein Telefon sanft und dann geht es als erstes zum Frühsport: Eine halbe Stunde von um sieben bis halb acht – im Schnee oder Regen, wie es gerade kommt. Acht Uhr gibt es dann Frühstück und zwanzig vor neun die Morgenrunde mit allen Therapeuten und Ärzten.

Morgens halb zehn, wenn andere grade ihr Knoppers essen, fangen die Anwendungen an, jeweils 30 bis 45 Minuten. Zur Abwechslung hören wir 90-minütige Vorträge über Gesundheitsthemen: Mensch soll achtsamer sein. Meine Erkenntnis wächst langsam, dass jahrelanger Raubbau an der Gesundheit nicht verrechenbar ist mit den Kosten für die Krankenkasse. Wir müssen wirklich mehr auf uns achten. Jeder ein bisschen mehr und immer ein wenig langsamer und ruhiger. Das tut gut und entspannt.

Den Nachmittag beginne ich meistens damit ins Postfach zu schauen. Statt Pressespiegel und Bürgerpost ist dort aber nur mit neuen Behandlungsplänen zu rechnen. Inzwischen stehen Gymnastik, Atem- und Ergotherapie auf dem Stundenplan, aber auch Entspannungsübungen wie PME oder andere nützliche Übungen. Dazu kommen noch Chigong und Schattenboxen (das kenne ich schon aus dem Parlament). Zwischendurch immer wieder Blutdruck messen, Gewicht ermitteln und Gespräche mit der Ärztin – so geht der Tag ruckzuck rum.

Um sechs gibt es Abendessen und für den Abend wird noch die Teekanne gefüllt. Das ist zugleich ein Gruß aus der Heimat, denn es ist Goldmänchen-Tee aus Thüringen, Sieben-Kräuter-Mischung, sehr lecker! So enden die Tage beim Lesen immer sehr ruhig und entspannend. Am nächsten Morgen geht’s wieder raus in die wunderschöne Schneelandschaft. Herz was willst Du mehr?