Strassburg – aller et retour

Strassburg an sich ist wirklich toll. Das einzige, woran man etwas aussetzen könnte, ist der Internetanschluss, denn der hat verhindert, dass ich das Tagebuch zum Donnerstag veröffentlichen konnte. Deshalb gibt es nun meine Aufzeichnungen über zwei Tage, was aber nicht ganz unpraktisch ist, weil die Fraktionsvorsitzendenkonferenz sowieso über beide Tage ging. Aber der Reihe nach: Donnerstagmorgen ging es in Erfurt mit dem Zug los nach Frankfurt und von dort weiter in Richtung Westen. Im ICE treffe ich dann auch die schon die KollegInnen aus Berlin und überhaupt lässt sich die ganze Fahrt gut zum Arbeiten nutzen. So konnte einiges, was liegengeblieben war, bearbeitet werden und auch die Sitzungsunterlagen für unsere Beratung habe ich mir ausführlich angeschaut.

In Strassburg angekommen, stellen wir erfreut fest, dass das Hotel ganz in der Nähe des Parlaments ist und sich die Wege alle zu Fuß erledigen lassen. Also laufen wir bei schönstem Wetter und sehen unterwegs im Rheinkanal ein großes Nutria. Da mehrere meiner Begleiter noch nie so ein Tier gesehen haben, kann ich mit meinem Wissen über die Thüringer Nutriabestände weiterhelfen.

Das Parlamentsgebäude finde ich immer wieder gewöhnungsbedürftig. Die erste Sitzung findet gleich in einem Saal statt, der von jeder natürlichen Lichtquelle abgeschnittenen ist. Auf unsere Tagesordnung stehen einige europapolitische Themen, wie die Transaktionssteuer oder der nächste EU-Haushalt. Wichtig ist aber auch die Abstimmung darüber, wie wir in den Landtagen mit der Reform von Hartz IV umgehen und auch die weitere Arbeit an unserer internen Antragsdatenbank muss geplant werden.

Zum Donnerstagabend unternehmen wir eine Schiffrundfahrt, bei der wir das eindrucksvolle Flair der Stadt erleben können. Anschließend gibt es zum Abendessen typisch Elsässer Küche nämlich Schweinhaxe mit Sauerkraut und Munsterkäse zum Abschluss.

Heute ging es dann weiter mit den Beratungen. Außerdem durften wir erleben, dass die landesweiten Streiks gegen Sarkozys Rentenreform auch vor Strassburg nicht halt machen. Am Morgen standen mit einem Mal alle Straßenbahnen still und es gab auch eine große Schüler-Demonstration. Für uns hieß es am Nachmittag wieder aufzubrechen und auf der Autobahn habe ich dann ein bisschen bereut, mit dem Auto mitgefahren zu sein. Zum Freitagnachmittag wollen eben richtig viele Leute nach Hause. Da komme ich auch irgendwann an und morgen früh geht’s schon wieder weiter.