Jäger und Gejagte
Den Donnerstagvormittag verbringe ich im Landtag mit dem Verfassen von Briefen. Ich will mich unter anderem noch einmal bei den Akteuren bedanken, die uns beim Festakt zum zwanzigjährigen Fraktionsjubiläum unterstützt haben. Außerdem muss ich mich mit der Frage auseinander setzen, ob Rehböcke in ausgewählten Gebieten verlängert zum Abschuss freigegeben werden dürfen. Unter der Jägerschaft führt diese Debatte zu teil heftigen Reaktionen, aus dem Kreis der Förster höre ich, dass sie Idee begrüßt wird. Einem befreundeten Jäger schreibe ich daher, dass auch die Rückkehr der Wölfe von einigen Fachleuten begrüßt wird, weil das dem Laubwald wohl gut tut. Da die Wölfe sich nicht an Schonzeiten halten, wird der Jagddruck erhöht. Aber generell bin ich dieser Frage eher Laie.
Vom Schreibtisch geht es dann auf die Autobahn, denn ich muss nach Frankfurt zu einer Veranstaltung über die „Akte Ramelow“. Professor Frank Deppe hält einen hervorragenden Vortrag, der die momentane Auseinandersetzung mit dem Verfassungsschutz einordnet in die Tradition der Kriminalisierung von linken Politikansätzen. Ich versuche den Vortrag so schnell wie möglich zu bekommen, um ihn hier auf der Webseite zum Herunterladen anbieten zu können. Es lohnt sich wirklich sich mit den Gesamtzusammenhängen auseinander zu setzen – egal ob McCarthy-Ära, die Instrumentalisierung der roten Brigaden Italiens oder auch die Erinnerung an den „deutschen Herbst“. All diese Punkte sind spannend und boten reichlich Diskussionsstoff für die vielen Menschen, die zur Veranstaltung in den Willi-Richter-Saal im Frankfurter Gewerkschaftshaus gekommen waren.
Nachtrag am 01.11.: Heute erreicht mich der Vortrag von Frank Deppe per Mail. Wie angekündigt und auch vielfach gewünscht kann er auf meiner Seite gelesen und herunter geladen werden:
Wider die Einschränkung des demokratischen Denkens… – Vortrag von Klaus Deppe am 28.10.2010 in Frankfurt/Main