Flughafen statt Bundespräsident

Den Montagvormittag nutze ich zur weiteren Vorbereitung der Klageschrift für Karlsruhe, denn ich will das jetzt zügig fertig stellen. Die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts liefert einigen Stoff, an dem man sich abarbeiten kann. Beispielsweise liefert das Gericht selbst den Nachweis, dass es nur mangelhaft informiert war: „Nach den Feststellungen des Gerichts wurde der Kläger im Oktober 2004 in den Parteivorstand gewählt und gehört ihm bis heute an.“ Am 21. Juli, dem Tag der Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht war ich aber schon über zwei Monate nicht mehr Bundesvorstandsmitglied. Meine letzte Vorstandssitzung hatte ich am 14. Mai, einen Tag später wurde ein neuer Vorstand gewählt. Das alles lässt sich hier im Tagebuch nachlesen.
Am Mittag muss ich meine Arbeit für etwas mehr als 24 Stunden unterbrechen, denn ein trauriger Anlass macht einen Kurzbesuch in London notwenig. Also mache ich mich auf den Weg nach Altenburg, um von dort aus in die britische Hauptstadt zu fliegen. Anstatt am Nachmittag mit dem neuen Bundespräsidenten zusammenzutreffen, komme ich mit einigen Mitarbeitern des Altenburger Flughafens ins Gespräch. Die bangen um ihre Arbeitsplätze, weil vieles an der Aufrechterhaltung der Direktverbindung nach London hängt. Politisch halte ich es für machbar, eine gemeinsame Perspektive für Altenburg und Erfurt als die beiden Thüringer Flughäfen zu entwickeln. Dazu müsste aber die Landesregierung ihren Anteil leisten.