Gesucht und gefunden
Die Trockenheit hat natürlich nicht angehalten, sondern wir erleben das, was wir gefühlt schon seit sechs Wochen am Stück erleben: Regen. Mit den Arbeiten an unserer Terrasse geht es also wieder nicht voran, die Wohnung gleicht einem Feldlager und bis überhaupt die Wahrscheinlichkeit besteht, dass es ein bisschen trockener wird, ist Wochenende. Da arbeiten die Handwerker natürlich nicht, aber ich kann sie zum Glück auch nicht vermissen, da ich mich auf eine Insel verdrücke. Eine liebe Genossin hat mich um Wahlkampfunterstützung auf Helgoland gebeten und wenn ich an sich schon gerne Wahlkampf mache, dann an so einem schönen Ort erst recht.
Außer der Terrasse beschäftigt mich auch ein Ordner mit Unterlagen, den ich für meine Steuererklärung brauche. Die ganze Wohnung bzw. Baustelle wird auf den Kopf gestellt, aber der Ordner ist nicht zu finden. Schließlich entscheide ich mich, beim Finanzamt nachzufragen, ob die ihn vielleicht noch haben und tatsächlich, da liegt er. Sie hätten versucht ihn mir zu schicken, aber er kam zurück und daraufhin wurde er sorgsam in einen Schrank gelegt. Erleichtert über den Fund fahre ich gleich durch die ganze Stadt, um ihn mir persönlich abzuholen.
Dann muss ich in den Landtag denn ich habe einen Termin mit Richtern. Wir wollen uns über ein seltsames Mediationsverfahren verständigen, das in Thüringer Gerichten eingeführt werden soll. Ein hinzu geholter Kollege, der ausgebildeter Mediator ist, kann bestätigen, dass diese Form der juristischen Mediation praktisch nichts mit dem zu tun hat, was man an sich unter Mediation versteht. Warum man es dann so nennt und was es überhaupt in Gerichten zu suchen hat, werden wir wohl im Landtag klären müssen.
Am späten Nachmittag bekomme ich dann einen Anruf aus Weimar, dass Attila und ich doch eigentlich schon beim Weinfest der TLZ sein sollten. Also schnell ins Auto und ab in die Klassikerstadt, damit das Fest nicht ohne uns stattfindet.