Am liebsten zweigeteilt
Von Sommerloch kann zum Ende dieser Woche keine Rede sein. Stattdessen sind der Donnerstag und der Freitag so vollgepackt, dass es eigentlich zwei Ramelows bräuchte, die an verschiedenen Orten der Republik zu spannenden Themen diskutieren.
Am Donnerstagvormittag geht es nach Wiesbaden, denn dort trifft sich über zwei Tage unsere Fraktionsvorsitzendenkonferenz. Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause sprechen wir über das in den vergangenen Monaten erreichte und planen neue Projekte, die in den Landtagen angegangen werden sollen. Natürlich spielt auch NRW eine entscheidende Rolle und wir sind uns mit den KollegInnen aus Düsseldorf einig, dass der Maßstab für eine Unterstützung der Minderheitsregierung der versprochene Politikwechsel sein muss.
Während wir am Freitag in Wiesbaden weiter diskutieren, findet in Gotha die Konferenz „Phantasien für den Frieden – Der Geist von Gotha“ statt. Es ist bereits die vierte Tagung in einer von Luc Jochimsen und Birgit Klaubert initiierten Veranstaltungsreihe und wenn ich mich zerteilen könnte, wären mindestens fünfzig Prozent von mir in Gotha dabei. So kann ich mir nur am Telefon berichten lassen, wie beispielsweise Rabbiner Walter Homolka und Aiman Mazyek von Zentralrat der Muslime über die Rolle von Religionen in Friedensprozessen diskutieren. Walter Homolka weist darauf hin, dass sich viele wahre Geschichten über das Verhältnis der Religionen erzählen lassen. Aber gerade in deutschen Medien werden in dieser Hinsicht zu viele Konflikt- und zu wenig Friedensgeschichten vermittelt. Anstatt auf die Differenzen mehr auf die Gemeinsamkeiten zu schauen, wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander. Kluge Worte, die da in Gotha gesprochen werden.