Es muss ein Rückzug durch das Land gehen!
Über Berlin, Amsterdam, Bonaire (Niederländische Antillen) und Guayaquil (größte Stadt Ecuadors) sind wir – wenn auch drei Stunden später als geplant – tatsächlich in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito angekommen. Müde und wach gleichzeitig verlasse ich das Flugzeug. Während des Wartens in der Gepäckschlange summt das Telefon und eine SMS informiert mich darüber, dass Horst Köhler offensichtlich wegen seiner Afghanistan-Äußerungen zurückgetreten ist. Dabei hat der Präsident doch nur offen und ehrlich ausgesprochen, was auch unser Verteidigungsminister sagt, nur etwas eleganter formuliert.
Solche imperialen Begründungen zeigen in was wir hineinmanövriert wurden. Der Rücktritt ändert daran nichts. Wir müssen raus aus Afghanistan und dieser Rückzug sollte sofort begonnen werden. So will es auch die große Mehrheit der Bevölkerung. Deshalb sollte jetzt eine Präsidentin gewählt werden, die das Volk in dieser Frage repräsentiert. Klare Worte für den Frieden sind gefragt und keine verschwurbelten Erklärungsansätze. „Frieden schaffen ohne Waffen“ hieß mal der Leitspruch der deutschen Friedensbewegung. Da müssen wir wieder anknüpfen und endlich raus aus der Kriegs- und Agendalogik. Einen Politikwechsel braucht das Land!
In Quito treffe ich viele gute Bekannte und Mitstreiter aus der Linken. Gleich am Hoteleingang begegnet mir beispielsweise Jörn Schüttrumpf vom Dietz-Verlag, der das Buch “Die Akte Ramelow” verlegt hat. Bei der Fahrt durch Quito sehen wir schon die Plakate zur großen Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Universität und freuen uns über das breite Interesse.