Gedenken in Gardelegen
Mein zweiter Tag in der Altmark führt mich nach Gardelegen und dort als erstes zum Bürgermeister der Stadt, Konrad Fuchs. In unserem langen Gespräch geht es um die Entwicklung der Stadt in den letzten Jahren und leider auch wieder um die akute Finanzknappheit der Kommunen insgesamt. Danach besuche ich in der Gardelegener Nicolaikirche eine Ausstellung über das Massaker in der Feldscheune von Isenschnibbe. Am 14. April jährt sich dieses abscheuliche Verbrechen zum 65. Mal. Die Ausstellung ist sehr beeindruckend gestaltet und erinnert würdevoll an die über 1000 Menschen, die unmittelbar vor Kriegsende von den Nazis auf grausamste Art ermordet wurden.
Am Nachmittag fahren wir dann noch zur eigentlichen Gedenkstätte, die etwas außerhalb von Gardelegen liegt. Beim Anblick der vielen Gräber wird die Erinnerung noch realer. Hier wurden im April 1945 mehrere Todesmärsche aus verschiedenen KZ-Außenlagern zusammengeführt. Die Menschen wurden in die große Feldscheune geführt, sämtliche Ausgänge verriegelt und dann wurde alles in Brand gesetzt. Einen Tag später erreichten us-amerikanische Truppen den Ort und entdeckten den Massenmord.
Bilder gibts in der Galerie.
Der Tag endet mit einem Beisammensein im Familienkreis. Ganz unpolitisch geht es aber auch da nicht zu, denn ich nutze die Gelegenheit, um mich über das Thema Jagd und Jagdzeiten zu informieren. Da in Thüringen gerade in der Diskussion ist, ob das Jagen in bestimmten Fällen auch während der Schonzeit gestattet werden soll, will ich wissen, was erfahrene Jäger dazu sagen. Die – so erfahre ich – halten nichts davon. Gut zu wissen.