Unhaltbare Bedingungen für Lokführer
Den Montagvormittag nutzen wir, um ein paar Erledigungen zu machen, bevor Germana nach Berlin aufbricht und Attila und ich in Erfurt zurückbleiben. Samt Hund geht es dann in den Landtag, wo neben dem Bearbeiten von Post auch ein sehr interessantes Gespräch auf mich wartet.
Zwei Kollegen von der Gewerkschaft der Lokführer berichten unserer verkehrspolitischen Sprecherin Gudrun Lukin und mir von den Zuständen unter denen sie in den letzten Jahren mehr und mehr arbeiten müssen. Es kommt immer häufiger vor, dass sie mehrere Schichten entweder direkt hintereinander oder mit kurzen Wechseln fahren müssen. Dazu kommen immer mehr technische Probleme, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Der Gipfel ist schließlich, dass eine dubiose Ausbildungsfirma achtmonatige „Weiterbildungen“ zum Lokführer anbietet und damit einfach schlecht ausgebildete Frauen und Männer in die Loks lässt. Möglich ist das alles, weil die Kontrollen einfach schlecht organisiert sind und mit ein bisschen Anstrengung einfach unterlaufen werden können. Das alles sind unhaltbare Zustände, die wir jetzt auf Landes- und Bundesebene politisch thematisieren wollen. Wer will schon in einem Zug sitzen, der von einem völlig übermüdeten Lokführer gesteuert wird? Da wird ein hochriskantes Spiel gespielt, das aufgehalten werden muss. Aufmerksam auf dieses Problem wurden wir übrigens durch das ZDF-Magazin „Frontal21“, auf dessen Webseite man sich noch weiter informieren kann.
Nach dem Gespräch mache ich mich auf den Weg zu unserer ersten Regionalkonferenz, die in Hildburghausen stattfindet. Unser Bürgermeister Steffen Harzer spricht äußerst anschaulich über die Herausforderung in politischer Verantwortung zu stehen und alltäglich die Frage beantworten zu müssen, wie man die Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort verbessern kann. Daraus entwickelt sich eine sehr gute Diskussion und ich kann nur hoffen, dass unserer Regionalkonferenzen so produktiv und erfolgreich weitergehen.