Produktives Durcheinander

Der Tag ist von einigem Durcheinander und kurzfristigen Verschiebungen geprägt. Das geht schon früh am Morgen los, als eigentlich die Fraktionsvorsitzenden zu einer Beratung zusammen kommen sollen, wir es dann aber doch ausfallen lassen, weil einer erst später kommen kann und ein anderer früher weg muss und es so einfach nichts bringen würde. Ich habe auf die Weise ein bisschen mehr Ruhe für einen anderen schönen Termin: Im Augustinerkloster diskutiere ich mit einer Fraugruppe über Ziele und Perspektiven der LINKEN. Die Gruppe wird von Frau Neumeister geleitet, die sich seit vielen Jahren in Erfurt für die christlich-jüdische Zusammenarbeit engagiert. (Im Tagebuch war auch schon einmal von ihr zu lesen, denn als ich im Juni 2008 in Israel war, hatte Avital Ben-Chorin mir aufgetragen, Frau Neumeister viele Grüße auszurichten.) Die Diskussion ist sehr angenehm und der im Vorfeld aufgestellten Forderung, dass es nicht darum gehen soll, was wir an anderen Parteien kritisieren, sondern wie wir uns selbst entwickeln wollen, komme ich sehr gerne nach.
Zurück im Landtag habe ich eigentlich einen Termin mit einem Fernsehteam vom Gewerkschafts-TV aus Gera. Die sind aber nicht da und entsprechend gibt es wieder eine Terminverschiebung. Die entstandene Lücke nutze ich für ein Gespräch mit dem CDU-Fraktionschef. Danach will ich mich in meinem Büro mit einem Bürger treffen, zu dem der Kontakt über Herrn Jakobi aus Jena (regelmäßigen Tagebuchlesern auch schon gut bekannt) zu Stande gekommen ist. Mein Büro ist allerdings schon vom Kamerateam besetzt, das nun doch noch eingetroffen ist und jetzt das Interview machen will. Also wird das schnell erledigt und danach folgt ein intensives Gespräch über Arbeitsrecht und Prozessmöglichkeiten. Ich wünsche dem Bürger, dass er die Geduld hat, sich auf einen sicherlich langwierigen Prozess einzulassen.
Am Nachmittag nehme ich mir dann zwei Stunden Zeit für einen Artikel über Religion und Befreiungstheologie um den mich die Rosa-Luxemburgstiftung gebeten hat. Abends geht es zum Frühjahrsempfang der Grünen. Da hält Sergej Lochthofen eine sehr gute Rede über Entwicklungen der letzten 20 Jahre. Außer ihm sind viele weitere interessante Gesprächspartner vor Ort und entsprechend lassen sich einige Themen wie Stadionumbau oder lange Filmnächte ungezwungen parteiübergreifend diskutieren.