TLZ rettet Plüschbär
Die Vorbereitung für den 13. Februar in Dresden läuft auf Hochtouren und nach momentanem Stand werden sich auch zahlreiche Menschen aus Thüringen auf den Weg in die sächsische Landeshauptstadt machen, um sich den Nazis entgegen zu stellen. Die skandalösen Polizeiaktionen wegen der Mobilisierungsplakate sind für uns Anlass, noch weitere Plakate anfertigen zu lassen, auf denen unser Fraktionslogo eingedruckt ist. Diese Plakate verteile ich heute in der Landespressekonferenz und kündige für nächste Woche eine Plakatieraktion an, an der ich teilnehme. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Thüringer Polizei damit umgehen wird.
Nach der Pressekonferenz erlebt Attila ein großes Malheur, denn sein Lieblingsplüschbär geht beim Spielen entzwei und verliert seine Innereien. Da muss dringend geholfen werden, denn sonst löst sich der Teddy ganz auf und über die Folgen will ich gar nicht nachdenken. Nach längerem suchen, finde ich die Rettung in einem TLZ-Reisenähzeug, mit dem sich die Reparatur problemlos bewerkstelligen lässt. Danke an die TLZ für diese Rettung.
Am späten Nachmittag mache ich mich auf den Weg nach Berlin, denn dort findet am Abend eine Festveranstaltung zu „20 Jahre PDS/ 5 Jahre WASG“ statt. Katja Kipping und Klaus Ernst erzählen sozusagen gegenseitig die Geschichte der jeweils anderen Ursprungspartei und die beiden machen das sehr unterhaltsam und spannend. Mit dem Verweis, dass ich für meine Reißnagelstimme bekannt bin, bekomme ich auch mein Fett weg ;-). Es gibt aber auch Lob für meine Zuverlässigkeit als Verhandlungspartner – danke für das Kompliment. Auch Gregor spricht bei der Veranstaltung über die wechselvolle Geschichte und geht im Speziellen darauf ein, warum man sich im Herbst 89 nicht für eine Auflösung der vormaligen Staatspartei entschlossen hat. Damals war einfach nicht absehbar, ob man mit den Folgen einer solchen Auflösung – und dazu gehört neben politischen Fragen auch viel Praktisches und Logistisches – umgehen könnte. Heute, so sagt er, können wir stolz sein auf eine stabile Linke. Kulturell wird der Abend wunderbar von der Brecht-Interpretin Gina Pietsch ausgestaltet.
Nach den Reden komme ich mit einigen Berliner Journalisten ins Gespräch, die mich alle darauf ansprechen, wie ich doch im Tagebuch meine Medienerlebnisse auswerte. Aha, denke ich, man liest also auch in der Hauptstadt mit, was ich hier täglich notiere.