dresden-nazifrei.com
Im Parteivorstand haben wir gestern die Nachricht erhalten, die inzwischen durch die Medien weitläufig bekannt ist. Ich nehme Oskars Erklärung mit großem Respekt zur Kenntnis. Die Entscheidung, sich in Folge der schweren Erkrankung die Kräfte zukünftig anders einzuteilen, ist ihm sicher nicht leicht gefallen. Oskar hat für die Entwicklung unserer Partei so viel getan, viele unserer Erfolge in den letzten Jahren wären ohne ihn nicht möglich gewesen. Deshalb nutzen wir die Vorstandssitzung auch, um ihm zu danken und ich möchte mich auch via Tagebuch noch einmal anschließen und Danke sagen.
So sehr wir es uns auch wünschen würden, wir können eben auf Parteitagen nicht über die Gesundheit entscheiden. Es ist höchst bedauerlich, dass nun beide Parteivorsitzenden im Mai nicht wieder kandidieren. Wir müssen die Dinge akzeptieren und uns früher als gehofft der Generationsdebatte stellen. Diese Verantwortung ist uns bewusst und wir werden bis zum Parteitag in Rostock gemeinsam mit Gregor Gysi einen Vorschlag erarbeiten, wie die zukünftige Spitze der Partei aussehen kann.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Rostocker Parteitag klug über die zukünftige Führung der Partei entscheidet und auch die anderen Rahmenbedingungen lassen erwarten, dass 2010 – trotz der momentanen Unkenrufe – ein erfolgreiches Jahr für Die Linke wird. Gerade haben wir in Schleswig-Holstein durch die Nachzählung noch ein Mandat hinzu gewonnen und die Umfragen für NRW sehen uns auch bald im Düsseldorfer Landtag. Und Oskar und ich werden sicher gut in der Konferenz der Fraktionsvorsitzenden zusammenarbeiten.
Abseits von der Diskussion um die weitere Entwicklung unserer Partei war auch die Vorbereitung des 13. Februar gestern wieder ein wichtiges Thema. In vielen Städten fanden Plakatieraktionen statt und ich werde das nächste Woche nachholen und auch noch plakatieren. Das sächsische LKA hat mittlerweile tatsächlich die Webseite dresden-nazifrei.de sperren lassen – unglaublich! Zum Glück gibt es noch http://www.dresden-nazifrei.com und ich stelle das Plakat auch gerne nochmal hier auf meine Webseite.
Das schönste Erlebnis des Wochenendes ist die Eintrittserklärung eines jungen Mannes, der schon als Kind bei mir im Auto im Kindersitz gesessen hat. Heute arbeitet er bei der Gewerkschaft und meint, jetzt sei der richtige Zeitpunkt, Die Linke mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen. Das denke ich auch. So kann ich den heutigen Sonntag mit einem guten Gefühl und ein bisschen Ruhe genießen, bevor morgen wieder eine stressige Woche mit vielen wichtigen Terminen beginnt.