Unwahr und untersagt

Gute Nachrichten bekomme ich heute aus Berlin, denn das dortige Kammergericht hat Hubertus Knabe untersagt weiter zu behaupten, dass ich mir „gerade eine Stasi-Majorin als Sekretärin ausgesucht“ hätte. Dabei – das will ich gleich vorweg schicken – geht es nicht darum, dass nicht über die Vergangenheit, Unrecht und Verantwortlichkeiten geredet werden soll. Ich habe auch im Interview am Montag mit dem Deutschlandradio deutlich gemacht, dass Schweigen in dieser Angelegenheit völlig falsch wäre (hier nachzulesen). Genauso problematisch sind aber unwahre Aussagen – egal ob sie Verantwortung kleiner oder größer reden. Meine frühere Sekretärin war als Russisch-Übersetzerin automatisch im Dienstrang eines Hauptmanns beschäftigt, weil es überhaupt keine Mitarbeiter ohne Dienstrang bei der Stasi gab. Herr Knabe macht aus ihr eine Majorin, was eine deutlich höhere Verantwortlichkeit suggeriert und er behauptet außerdem, ich hätte sie „gerade“ angestellt. Dabei ist das fünf Jahre her und sie ist seit mehreren Monaten nicht mehr für mich tätig.
Diese freihändigen Kompositionen von Herrn Knabe schaden der Aufarbeitung, denn sie schaffen nur neue Gräben. Was fehlt, ist wissenschaftliche Korrektheit, die auch einer zweiten Begutachtung stand hält. Was bisher von ihm gekommen ist, hält nicht einmal der ersten Begutachtung stand, sei es die jetzige Äußerung oder die schon einige Monate alte Behauptung, dass ich mit meinen Parteispenden altes SED-Vermögen waschen würde. Das ist einfach falsch und deshalb darf der Knabe es nun auch nicht mehr behaupten.
Auch aus dem Radio kommen gute Nachrichten, denn im Nachklang zur Diskussion in Masserberg wird bestätigt, dass inzwischen alle Landtagsfraktionen für eine öffentliche Anhörung zur 380-KV-Leitung sind. Und noch eine interessante Meldung höre ich im Radio: In der Gegend, durch die ich auf dem Weg nach Masserberg gefahren bin, wurde das Vorkommen von Wildkatzen nachgewiesen. Ein gutes Zeichen für eine intakte Natur und in jedem Fall eine schützenswerte Sache.