Marathon im Weihnachtskarten unterschreiben
Der Tag beginnt zeitig, denn ich muss nach Leipzig zum Redaktionsgespräch bei der Leipziger Volkszeitung. Da Attila nicht mitkommen kann, übergebe ich ihn vorher an Ben, der gleich eine Runde mit ihm spazieren geht. Bei der LVZ habe ich ein gutes Gespräch mit dem Chefredakteur und seinen Stellvertretern. Wir reden etwa eine Stunde über die aktuelle Bundes- und Landespolitik, über Perspektiven und nicht zuletzt auch über das Thema Flughäfen. Beim letztgenannten gibt es gerade in Leipzig immer wieder Diskussionen wegen des Flughafens in Altenburg. Ich vertrete die Auffassung, dass eine ostdeutsche Flughafengesellschaft geschaffen werden sollte, mit der die kontraproduktive Konkurrenzsituation aufgelöst wird. Wenn wir als Gesamtregion gewinnen wollen, müssen die Kräfte koordiniert eingesetzt werden.
Genauso halte ich einen umfassenden Infrastrukturplan für erforderlich, der die verschiedenen Anforderungen in Ostdeutschland zusammen denkt. Ansonsten wird sich die Entwicklung fortsetzen, dass an einzelnen Standorten versucht wird, mit Prestigeobjekten zu punkten. Mit dieser Praxis werden immer wieder Regionen auf der Strecke beleiben, und da haben auf lange Sicht auch die vermeintlichen Gewinner nichts davon.
Zurück in Erfurt geht es gleich in den Landtag zur Fraktionsvorstandssitzung und anschließend in den Ältestenrat. Beide Termine sind der Vorbereitung der Plenartage gewidmet. Anschließend habe ich noch einen Marathon zu absolvieren, denn ein großer Stapel Weihnachtskarten soll unterschrieben werden. Wir haben uns entschieden, die Unterschriften nicht zu drucken, sondern wirklich jeden einzelnen Gruß auch persönlich zu unterzeichen. Das halte ich grundsätzlich für eine gute Sache, in der Umsetzung ist es aber doch ziemlich ermüdend. Irgendwann ist es geschafft und zum Ausgleich gibt es noch einen langen Spaziergang mit Attila durch das winterliche Erfurt.