Jahresrückblick – Teil IV

Das Jahr nähert sich mit großen Schritten dem Ende und mit meinem Jahresrückblick bin ich inzwischen im August angelangt. Der Monat begann mit einem heißen Sommertag in Gera: unser Wahlkampfauftakt. Damit verbinde ich einige sehr schöne Erinnerungen, denn es waren mehrere hundert Menschen da und in allen Gesprächen und bei allen Begegnungen war der Wunsch nach einem Politikwechsel für unser Land spürbar. Vor Ort war auch – wie angekündigt – die Junge Union und präsentierte sich als Althaus’ Krabbelgruppe. Dass die Aktion für den konservativen Nachwuchs und die Mutterpartei deutlich nach hinten losging, ist inzwischen weitreichend bekannt und deshalb will ich gar nicht weiter darauf rumreiten. Mario Voigt und ich haben ja inzwischen auch die Kriegsbratwurst begraben.

Von Gera aus ging es den ganzen August hindurch auf große Thüringen-Tour. Mit unserem Show-Trailer waren wir in Gera, Altenburg, Greiz, Pößneck, Hermsdorf, Sonneberg, Bad Salzungen, Saalfeld, Ilmenau, Weimar, Hildburghausen, Schmalkalden, Viernau, Eisenach, Nordhausen, Leinefelde, Gotha, Jena, Sömmerda und zwischendurch und zum Wahlkampfabschluss immer wieder in Erfurt. Nochmal vielen Dank an die Golden Sixties Band und unsere Crew, die das Ganze unermüdlich begleitet haben.

Bei der Tour habe ich viel Schönes erlebt, es gab einige überraschende Begegnungen und mehr als einmal war ich erstaunt, dass trotz widriger Witterungsbedingungen Menschen zu uns an die Bühne strömten, um sich über unser Regierungsprogramm zu informieren. Es gab allerdings auch negative Erlebnisse, wie die Begegnungen mit Nazis, die mehrmals mit lauter Musik unsere Veranstaltungen störten.

Während wir unterwegs waren, hörte ich mehrfach neue Umfrageergebnisse, die unseren Optimismus bestärkten. Neben der Freude über unsere eigene Stärke war es aber auch die Verwunderung über das Agieren der CDU und Dieter Althaus, die den August prägte. Da wurde die Berlusconisierung der Thüringer Landespolitik betrieben, man flog auf Landeskosten mit einem Hubschrauber zum Volksfest und zwischendurch sollte auch mal der Soli abgeschafft werden. Von der Rote-Socken-Kampagne mit den „Thüringen macht man nicht mit links“ Plakaten will ich gar nicht erst anfangen.

Der anstrengende Wahlkampfmonat bescherte uns an seinem vorletzten Tag mit der Landtagswahl einen hervorragenden Abschluss. Wir konnten unser sensationelles Ergebnis von 2004 noch einmal auf 27,4 Prozent steigern und gewannen darüber hinaus 14 Direktmandate. Das war – nach damaliger und heutiger Interpretation – ein klares Votum der Thüringerinnen und Thüringer für einen Politikwechsel. Leider – darum wird es morgen im Rückblick auf den September gehen – kam es trotz des eindeutigen Ergebnisses nicht dazu.