Jahresrückblick – Teil III

Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber und ich setze meinen kleinen persönlichen Jahresrückblick mit den Monaten Juni und Juli fort:

Der Juni begann mit der Aufregung um den Besuch von Barack Obama in der Gedenkstätte Buchenwald. Auch wenn die Thüringer den amerikanischen Präsidenten nicht zu Gesicht bekamen, war sein Besuch doch ein wichtiges Signal für die Erinnerungskultur, die zu Verständigung hinführen soll – zwischen den Menschen und zwischen den Völkern.
Am ersten Wochenende im Juni standen die Kommunal- und Europawahlen an. Bei der Europawahl haben wir ein gutes Ergebnis erzielt, schließlich waren es die ersten bundesweiten Wahlen für die Partei Die Linke. Auf kommunaler Ebene mussten wir uns aber mit einigen Verlusten arrangieren, die zum Teil auf selbst verursachte Fehler zurückgehen. Hinzu kommt die Problematik der sogenannten „Scheinkandidaturen“. Darauf hatten wir uns nicht angemessen eingestellt und wissen nun, dass wir es zukünftig anders angehen müssen.
Spannend war neben den Wahlen auch der Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag, wo das relativ große Medieninteresse schon eine Vorgeschmack darauf gab, was uns später noch rund um die Landtagswahl erwartete.

Im Juli gab es dann die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Erst war das Wetter sehr heiß und am Ende des Monats ging der Wahlkampf in seine heiße Phase. Zwischendurch haben wir uns noch eine kleine Auszeit gegönnt und sind in den Urlaub gefahren. Der gab mir die Kraft, die ich dann auch gut gebrauchen konnte, denn am 30. Juli startete die CDU mit ihrer Jungen Union die „Stoppt Ramelow“ Kampagne. Auch mit dem Abstand von mehreren Monaten habe ich gemischte Gefühle, wenn ich an diese Aktion zurückdenke. Einerseits könnte ich mich über dieses Eigentor (eines von vielen) im CDU-Wahlkampf freuen. Andererseits sind die Gedanken, die hinter der Kampagne stehen ein Zeichen für latente Fremdenfeindlichkeit und dienten schließlich auch der NPD als Vorlage für eine eigene Schmutzkampagne. Insofern überwiegen bei mir doch die Sorgen darüber, dass es in der CDU offensichtlich Leute gibt, die ernsthaft zwischen „echten“ und „falschen“ Thüringern unterscheiden.