Zukunft für Opel Eisenach

Ziemlich verwundert werde ich heute auf eine Äußerung der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Carola Stauche aufmerksam. In einem Artikel über ihre Lebensgeschichte, der auch auf ihrer Webseite veröffentlicht ist, wird Frau Stauche, die zur Wendezeit eine Konsumgaststätte leitete, mit den Worten zitiert: „Jener Herr und Bodo Ramelow waren dann die ersten, die die Konsumgenossenschaft Ostthüringen aufgelöst haben.“ Das ist doch eine ziemlich erstaunliche Information für mich. Unabhängig davon, dass man nicht erfährt, wer „jener Herr“ war, wurde hier offensichtlich in der Erinnerung der Wunsch zur Wirklichkeit gemacht und mein Name vor allem wegen meiner heutigen Aufgaben untergebracht. Da Frau Stauche und ich heute politisch sehr unterschiedliche Auffassungen vertreten, meint sie wohl, mich für ihren damaligen Arbeitsplatzverlust verantwortlich machen zu müssen. Dabei blendet sie völlig aus, dass ich in dieser Zeit als Landesvorsitzender der HBV um jeden Konsum-Arbeitsplatz gekämpft habe und wir mit den Betriebsräten auch ein tragfähiges Konzept zur Weiterführung erarbeitet hatten. Es war die damalige Landesregierung, die diesem Vorhaben die Unterstützung verwehrte. Um Frau Stauches Erinnerungen ein bisschen aufzufrischen, habe ich das alles noch einmal in einem Leserbrief beschrieben, der hier nachzulesen ist. (Der Brief: Leserbrief_OTZ-23.11_.2009-Stauche_Konsumgenossenschaft_.pdf)

Das meine Erinnerung mich nicht trügt belegen diese zwei Leserbriefe, unter anderem von der ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der Konsumgenossenschaft Saalfeld (Hier die beiden Leserbirefe in einer pdf: Leserbriefe-Stauche-Artikel_25.11_.09_.pdf).

Neben dieser seltsamen Meldung gab es heute auch positivere Nachrichten: Das Opel-Werk in Eisenach soll erhalten bleiben. Dies ist hoch erfreulich und ein positives Signal für den Thüringer Automobilstandort. Trotzdem gibt es noch Kolleginnen und Kollegen, die um ihren Arbeitsplatz bangen. Wir müssen uns weiter gemeinsam für ein langfristiges und tragfähiges Zukunftskonzept einsetzen, damit die Weiterführung des Werkes möglichst doch ohne Arbeitsplatzabbau gestaltet werden kann.

Am Nachmittag bin ich dann auf der Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages. Der Hauptvortrag ist eine Lobeshymne auf die schwarz-gelbe Bundesregierung und der Redner rauscht wie ein Tornado durch den Sozialstaat. Da kann ich nur hoffen, dass es angesichts der Lobbypolitik der neuen Regierung, kein böses Erwachen für diejenigen gibt, deren Lobby am Ende zu kurz kommt.