Gute und schlechte Nachrichten
Schon die Nachrichten, die am Morgen aus dem Radiowecker kommen, sind besorgniserregend und traurig. In den USA hat ein Soldat, der für die Beratung und Betreuung von Kriegsrückkehrern zuständig war und kurz vor seinem eigenen Irak-Einsatz stand, einen Amoklauf begangen. Die Ursachen für eine derartige Tat sind sicher nicht auf eine einfache Erklärung zurückzuführen, aber es zeigt sich doch, dass Kriege keine Gewinner haben können, sondern alle Seiten verlieren. Wir sehen Leid auch bei denen, die sich als aktuelle oder zukünftige Sieger sehen. Deshalb kann Krieg kein Mittel sein, Frieden zu schaffen.
Auch die Meldungen zu Opel machen wenig Hoffnung. Es ist unklar, wo nun eigentlich die Eigentumsanteile liegen, die an die Treuhänder übertragen wurden. Es ist konsequent, dass einer der Treuhänder jetzt ausgetauscht wurde, denn er hatte sich immer gegen den Verkauf an Magna ausgesprochen. Aber wie geht es jetzt weiter? Dass der Posten des Europa-Chefs von Opel ebenfalls neu besetzt wird, ist ein Signal, dass bei GM die Cowboy-Mentalität wieder Einzug hält. Ein Grund mehr, sich jetzt konsequent im Interesse der Arbeitnehmer zu engagieren. Wir müssen hier in der Gesellschaft das Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle für den Standort Eisenach kämpfen müssen, für Opel und für die Zulieferbetriebe!
Am Vormittag steht dann eine Besprechung mit Vertretern des Erfurter Stadtvorstandes über das zukünftige Wahlkreisbüro an. Wir reden über Erreichbarkeit, Barrierefreiheit und natürlich auch Mietpreise. Das Objekt, das wir im Auge haben, erfüllt in Vielerlei Hinsicht unsere Wünsche, es liegt mitten im Wahlkreis und könnte eine gute Anlaufstelle werden. Wir müssen in der nächsten Woche noch einmal einen Vor-Ort-Termin machen und schauen, dass die Details stimmen und dann kann es hoffentlich losgehen.
Den weiteren Arbeitstag verbringe ich im Landtag mit Postbearbeitung und verschiedenen Gesprächen. Abends geht es dann nach Eisenach zum Neumitgliedertreffen. Auch da sprechen wir natürlich vor allem über Opel. Außerdem interessiert die Neuen auch Grundsätzliches, wie bestimmte Fragen der Programmdebatte. Als ich mich auf den Rückweg mache, höre ich wieder Radio und dieses Mal gibt es eine gute Nachricht: Das Schützenhaus in Pößneck wurde geschlossen und alle Nazis vor die Tür gesetzt, weil die Familie des kürzlich verstorbenen NPD-Vizes Rieger offensichtlich keine Sympathie für Nazis hat und dem braunen Mobb nicht das Erbe überlassen will. Gut, dass es Menschen gibt, die sich mutig gegen die Nazis stellen. Dankeschön dafür.