Genesungswünsche

So wie der meteorologische Sturm heute für viele Leute im Land spürbar war, gab es auch einen medialen Sturm, in dem unverhofft immer wieder mein Name auftauchte. In der Linken sei eine Nachfolgedebatte wegen des Parteivorsitzes entbrannt und der Thüringer Fraktionschef habe schon einmal seine Ambitionen deutlich gemacht – so heißt es zumindest in Nachrichtensendungen und diversen Online-Medien. Das sind so Tage, wo man dann immer erstaunt darauf wartet zu erfahren, was man selber noch alles gesagt haben soll. Fest steht, dass etwas völlig quergelaufen ist, denn eine wie auch immer geartete Personaldebatte zum jetzigen Zeitpunkt habe ich garantiert nicht im Sinn.

Zurück geht das ganze auf einen älteren Text zum Thema Doppelspitze und Generationswechsel, wo es darum ging, dass langfristig im Zuge der Programmdebatte auch die Frage der Doppelspitze und deren Besetzung zu diskutieren ist. Den Text hatte ich vor einigen Tagen noch in Unkenntnis der Erkrankung Oskar Lafontaines autorisiert. Es ist aber doch völlig klar, dass wir diese Frage nur mit Oskar gemeinsam beraten werden und ganz sicher nicht jetzt oder in den nächsten Wochen. Jetzt kommt es einzig und allein darauf an, dass Oskar wieder gesund wird. Dafür wünsche ich ihm alles Gute und das habe ich ihm natürlich auch schon persönlich mitgeteilt.

Dank der folgenschweren Fehlinterpretation meiner Aussagen, war der Tag insgesamt ziemlich stressig, denn eigentlich wollte ich – neben Fraktions- und diversen anderen Sitzungen – die Erwiderung auf die Regierungserklärung der Ministerpräsidentin vorbereiten. So war ich aber immer wieder damit beschäftigt, Falschmeldungen zu korrigieren und trotzdem hat sich die falsche Nachricht schneller verbreitet als die richtige.

Am Abend war ich dann noch in der Erfurter Uni zu einer Diskussion mit Studierenden. Eine sehr gute Debatte, die noch einmal konkreter aufgezeigt hat, wo die Schwachstellen bei der Umstellung zu Bachelor- und Master-Studiengängen liegen. Nun muss gehandelt werden und unsere Forderung bleibt bestehen, dass die Ausgaben für Bildung erhöht und eine feste Mindestquote dafür festgeschrieben werden muss.