Beratungen zum Rundfunkgebührenstaatsvertrag
Heute Vormittag geht es gemeinsam mit André Blechschmidt nach Leipzig zu einer Beratung über den neuen Rundfunkgebührenstaatsvertrag. Knackpunkte darin sind neue Regelungen über das, was wir bisher meistens Schleichwerbung nannten. Die EU verlangt, dass Möglichkeiten des „Product Placements“ ausgebaut werden, allerdings ohne dass es Schleichwerbung wird. Wo dann die genauen Grenzen liegen, muss erst noch bestimmt werden und es deutet sich leider schon jetzt ein Bürokratiemonstrum an, mit dem diese Kategorisierung verwaltet wird. Konkret geht es beispielsweise um das „Traumschiff“, denn alleine dadurch, dass ein Großteil der Handlung auf dem Schiff spielt, wird ja indirekt für Reisen damit geworben.
Am Rande der Beratung habe ich die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch mit dem Intendanten des MDR Udo Reiter. Wir sprechen über sein Interview mit dem Tagesspiegel, aus dem zu lesen war, dass er Brandenburgs neuen Innenminister wegen dessen DDR-Vergangenheit grundsätzlich nicht einstellen würde. Im Gespräch erklärt er mir, dass seine Meinung da sehr verkürzt rüber kam und er eigentlich etwas anderes zum Ausdruck bringen wollte. Er findet die Debatte müsse 20 Jahre nach der Wende anders geführt werden und pauschale und verkürzte Aussagen bringen bei der notwendigen Aufarbeitung nichts. Wir sprechen auch über die Berichterstattung des MDR Thüringen und sind uns einig über den Mehrbedarf an Recherchezeit im gesamten öffentlich-rechtlichen Medienbereich.
Auf der Rückfahrt erhalte ich per E-Mail die Info über die Ergebnisse vom Thüringer-Verbands-Cup der Juniorenboxer. Die Jungboxer von Wacker Gotha haben als beste Mannschaft abgeschnitten und das ist eine schöne Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit in der Vergangenheit. Umso trauriger wäre es, wenn diese Entwicklung jetzt mangels finanzieller Mittel nicht fortgesetzt werden könnte. Der Boxclub in Gotha braucht eine längerfristige Finanzierung, denn die Jugendlichen lernen dort nicht nur boxen, sondern überhaupt faires Verhalten und den Umgang mit ihrer eigenen Kraft. Das ist Jugendsozialarbeit im besten Sinne, deshalb sollte es auch gefördert werden.