Faire Löhne für Gebäudereiniger!
Dieser Freitag beginnt mit einer Unterstützungsaktion für die streikenden Gebäudereiniger, denn deren Forderungen sind völlig gerechtfertigt sind und sie haben mehr Solidarität verdient. Karola Stange und ich machen uns früh auf in die Warsbergstraße, um vor Ort zu sein und mit den Aktiven ins Gespräch zu kommen. Am Beispiel der Gebäudereiniger zeigt sich wozu es führt, wenn Tarifverträge mit festen Lohnuntergrenzen gekündigt bzw. nicht verlängert werden. Es entsteht ein Preiskampf auf dem Rücken der Beschäftigten. Während mancherorts schon Löhne von weniger als fünf Euro pro Stunde angekündigt wurden, werden gleichzeitig die Vorgaben der pro Stunde zu reinigenden Fläche Quadtratmeter um Quadratmeter immer weiter nach oben geschraubt. Es wird höchste Zeit, dass es hier einen neuen Tarifvertrag mit fairen Bedingungen gibt.
Beim Blick in den Kalender sehe ich, dass heute vor vierzig Jahren der Abzug der amerikanischen Truppen aus Vietnam begann. Alleine schon die Erinnerung an diesen grausamen Krieg müsste doch Anlass bieten, endlich einen Abzugsplan für die deutschen Soldaten aus Afghanistan vorzulegen. Von der neuen Bundesregierung gibt es aber keinerlei Signal in dieser Richtung. Stattdessen kommt die Meldung, dass der bisherige Wirtschaftsminister nun Verteidigungsminister wird und sich als solcher damit schmücken kann, bessere Englischkenntnisse als der zukünftige Außenminister zu haben. Wichtiger als Fremdsprachen wäre mir aber bei beiden die Erkenntnis, dass es sich beim Afghanistaneinsatz um einen Kriegseinsatz handelt, der endlich beendet werden muss. Der Aufbau des Landes kann nur mit zivilen Mitteln geschafft werden – jeder weitere Kriegstag bringt nur zusätzliches Leid.