Sondierungsgespräch Nr. 1
Es gibt kaum ein Durchkommen, als wir heute Vormittag zum Gesprächstermin mit der SPD wollen. Unzählige Journalisten warten, um zu beobachten, wie wir aus dem Auto aussteigen, wie wir die paar Meter bis zum Eingang laufen und schließlich das Haus betreten. Viele Fragen kommen, was wir in den Gesprächen anbieten werden. Dazu kann ich nur sagen, dass wir mit der SPD und gern auch mit den Grünen verhandeln wollen, aber nicht mit den Medien.
Das Gespräch mit der Delegation der Sozialdemokraten verläuft in guter Atmosphäre und wir einigen uns darauf, dass weitere Termine folgen sollen, zu denen auch die Grünen mit eingeladen werden. Für uns steht das Ziel, entsprechend dem Wählervotum eine reformorientierte Landesregierung bilden zu wollen. Darauf werden wir hinarbeiten, denn längeres gemeinsames Lernen, 2000 neue ErzieherInnenstellen in den Kitas, mehr direkte Demokratie, eine Energiewende, Mindestlohn – das alles sind Dinge, die dieses Land endlich verdient hat.
Am Nachmittag erledige ich zu Hause eine sehr schöne Aufgabe: die Annahme meines Landtagsmandates. Damit ist die Sache besiegelt und mit der konstituierenden Sitzung des Landtags wird zeitgleich mein Ausscheiden aus dem Bundestag einhergehen.
Als ich dann noch einen Spaziergang mit Attila machen will, streikt der in Anbetracht des Regens. Er will partout nicht raus und meine Erklärung, dass die heißen Wahlkampfzeiten nun vorbei sind, bringt da auch nichts. So kann ich nur abwarten, bis er selbst einsieht, dass wir wenigstens eine Runde um den Block drehen sollten.