Immer mehr Gesprächspartner

Der nächste Landtagstag steht an und es gilt einiges Organisatorisches zu erledigen. Da merkt man dann plötzlich auch ganz praktisch, dass wir der Wahlgewinner sind. Zum Beispiel gibt es bei der Platzwahl im Plenarsaal ganz neue Möglichkeiten. Unser gestern wiedergewählter parlamentarischer Geschäftsführer André Blechschmidt kümmert sich hervorragend um diese Dinge und ich weiß, dass die anstehenden Entscheidungen bei ihm in guten Händen liegen. Die neue Konstellation im Landtag macht sich auch dadurch bemerkbar, dass viele Abgeordnete aus anderen Fraktionen auf uns zukommen, um notwendige Maßnahmen gemeinsam abzuklären. Selbst bei der CDU scheint die Berührungsangst ein kleines bisschen verloren gegangen zu sein und ich bin froh darüber, dass wir uns als demokratische Parteien über einige grundlegenden Dinge verständigen können.
Mehr Verständnis scheint mir auch nötig, wenn ich mir die Zahlen der Umfrage zum Thema 20 Jahre Mauerfall anschaue. Da heißt es, dass 16 Prozent der Menschen in Westen unseres Landes die Grenze wiederhaben wollen. Im Osten Deutschlands sind es 10 Prozent. Das zeigt, dass eine der wichtigsten noch vor uns liegenden Aufgaben darin besteht, die Mauer in den Köpfen endlich ganz nieder zu reißen. Ein Mittel dazu wäre eine rot-rot-grüne Landesregierung in Thüringen, die deutlich macht, dass ein solches Projekt nicht rückwärtsgewandt sondern modern und reformorientiert ist.
Ansonsten prägten die Telefonanrufe von Journalisten den Tag, weil alle sich nach unserer Position zur Beobachtung der Linksfraktion im Bundestag erkundigen wollten. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich es für einen Angriff auf den Rechtsstaat halte, wenn diejenigen, die eigentlich die Regierung kontrollieren sollen, umgekehrt von ihr beobachtet werden. Einen guten Artikel dazu hat Mira Gajevic von der Berliner Zeitung geschrieben: Linksfraktion im Visier der Geheimdienste