Vom Busunternehmen bis zur Großdruckerei

Neuer Tag, neue Tourtermine. Heute morgen geht es als erstes zum Busunternehmen Kombus im Saale-Orla-Kreis, einem sehr erfolgreichen Nahverkehrsbetrieb. Gleich zwei Kreise werden durch das Unternehmen versorgt. Wir sprechen über Ausbaumöglichkeiten und Taktung des Nahverkehrs, aber auch über ein verbessertes Zusammenspiel von Straße und Schiene. Gerade im ländlichen Raum zählt es für die Menschen auch zu den weichen Standortfaktoren, wie mobil sie ohne Auto sein können. Nach dem Busunternehmen steht der Abwasserzweckverband im Programm. Hier ist auch Harald Wolf, unser Berliner Wirtschaftssenator, wieder dabei und gemeinsam sprechen wir mit den Verantwortlichen vor Ort über zu hohe Planungen und Investments. Wir sind uns einig, dass die Abwasserbeiträge abzuschaffen sind. Die Mittagspause verbringen wir dann mit Harald Wolf in einer Ausflugsgaststätte mit Blick auf Deutschlands größten Stausee. Das ist auch eine besondere Freude für unseren Gast aus der Hauptstadt, denn diese Touristenattraktion Thüringens kannte er noch nicht.

Am Nachmittag haben wir eine öffentliche Veranstaltung in Pößneck, die von der NPD gestört wird, indem sie mit Lautsprechern laute Musik in unsere Richtung abspielt. Dass die Nazi-Veranstaltung im Gegensatz zu unserer nicht angemeldet ist, bringt die Polizei leider nicht dazu, etwas dagegen zu unternehmen. So gehen wir mit eigenen Mitteln dagegen vor, was in diesem Fall bedeutet, dass die Golden Sixties Band die Nazis mit flotten Beatles-Melodien übertönt. Als die Rechtsextremen vor kurzem vor unserer Landesgeschäftstelle in Erfurt demonstrierten und wir mit Musik dagegen vorgingen, hat das zu einem Polizeieinsatz in unseren Räumlichkeiten geführt, bei dem selbst Abgeordnetenbüros einfach gestürmt wurden. In Pößneck unternimmt die Polizei dagegen gar nichts und mich beschleicht die Befürchtung, dass die Landesregierung auf dem rechten Auge zunehmend erblindet. Jedenfalls kann sich die Junge Union nun überlegen, ob sie – nachdem sie keine Lügen mehr über mich verbreiten darf – trotzdem weiter mit der NPD in der „Begleitung“ meiner Wahlkampfauftritte abwechseln will.

Nach der Veranstaltung besuchen wir noch den Graphischen Großbetrieb Media GmbH in Pößneck, der mit über 1000 Mitarbeitern einer der größten Druckbetriebe in der Bundesrepublik ist. Schon bundesweit in den Schlagzeilen war die Firma, als hier die deutsche Ausgabe des letzten Harry Potter Bandes unter strenger Geheimhaltung gedruckt wurde. Ein sehr interessanter Besuch, der auch für Harald Wolf besonders spannend war, weil er einige Mitarbeiter noch aus der Zeit kannte, als ein Teil der Produktion noch in Berlin ansässig war.