Schmutzige Wäsche waschen
Mein erster Termin heute ist ein Redaktionsgespräch bei der TLZ in Weimar. Danach geht es nach Gotha und wegen der Baustellen- und Stauerfahrungen der letzten Tage starten wir heute schon ein ganzes Stück eher, als es normalerweise nötig wäre. Wir wollen schließlich pünktlich ankommen. Wie das in solchen Fällen so ist, wenn man sich auf einen Stau einstellt, gibt es heute natürlich keinen. Die Fahrt verläuft sehr zügig und entsprechend zeitig sind wir in der alten Residenzstadt. So gibt es eine ungeplante Pause mit zwei schönen Begebenheiten: Erst will mein Mitarbeiter am nächstgelegenen Zeitungsstand die Süddeutsche und die Zeitung mit den großen Buchstaben kaufen und bekommt aber nur die Süddeutsche. Die andere – so erklärt man ihm – werde hier aus Prinzip nicht verkauft. Da wird der Ski-Unfall-Wahlkampf des Noch-MP in Gotha also schon an der Quelle verhindert. Dann wollen wir in einem Hotel noch kurz einen Kaffee trinken und plötzlich sind wir von der gesamten Belegschaft umringt, die mir erklärt, dass sie mir alle für die Wahl die Daumen drücken. Was für einen nette Geste – Dankeschön!
Dann beginnt mein Termin in der Großwäscherei von Mike Kreutzburg. Bisher hatte ich mit Herrn Kreutzburg häufiger zu tun, weil er sich so leidenschaftlich um den Gothaer Boxclub kümmert. Heute will ich mir seinen Betrieb anschauen und die Abläufe in einer solchen Großwäscherei sind schon beeindruckend. Während Althaus’ Krabbelgruppe im Wahlkampf schmutzige Wäsche wäscht und damit die Abwahl ihres Noch-MP eigentlich nur beschleunigt, wird hier die Schmutzwäsche richtig sauber. Die Weste der Thüringer CDU bekäme man hier aber auch nicht mehr weiß. Da prangen zwischen einigen älteren Flecken ganz aktuell Hubschrauberflüge und aus Lotto-Mitteln finanzierte Parteienwerbung. Da hilft nur wegwerfen.
Von der Wäscherei geht es auf den Markt zum Wahlmobil, wo ich in Gesprächen viel Zustimmung für unser Regierungsprogramm bekomme. Am Abend dann noch eine ganz besondere Veranstaltung: Ein Clubgespräch mit der ND-Redakteurin Gabi Oertel. Anderthalb Stunden unterhalten wir uns vor einem interessierten Publikum über die Zukunft Thüringen aber auch über Persönliches – ein schöner Abschluss des Tages.