Ohne Hubschrauber nach Mühlhausen

Die kleinen Überraschungen in diesem Wahlkampf nehmen kein Ende. Nachdem das ZDF gestern quasi Attila interviewt hat, habe ich heute einen Termin mit einem kostenlosen Wochenblatt, das durch seine vielen bunten Anzeigen (und treuen Tagebuchlesern auch noch anderweitig) bekannt ist. Da ich um ein Interview gebeten wurde, mache ich das natürlich auch – aber hallo. Danach geht es zum Gespräch bei Landeswelle Thüringen. Sina Peschke empfängt mich wie gewohnt sehr freundlich und wir tauschen uns erst einmal über die Sendung mit Germana und die zu Tage beförderten Geheimnisse unseres Familienlebens aus. Im Interview geht es dann natürlich um die Landtagswahl und unsere Pläne für die Zeit nach der Regierungsübernahme. Das ganze Gespräch wird am 27. August bei der Landeswelle zu hören sein.

Am Mittag geht es weiter zur Personalrätekonferenz des DGB, bei der Personalräte aus allen Thüringer Verwaltungsebenen zu Gast sind. Bei einer Podiumsdiskussion über die Landtagswahlen erläutere ich unseren Masterplan für eine Verwaltungsreform, der natürlich auf großes Interesse stößt. Mir ist es wichtig zu betonen, dass eine solche Reform nur mit einem Ausbau der Mitbestimmung der Mitarbeiter zu machen ist. Außerdem darf die Umstrukturierung nicht mit Kündigungen einhergehen, sondern Aufgaben müssen sinnvoll neu verteilt werden. Der öffentliche Dienst ist nicht das Sparschwein der Landesregierung, aber die Stukturen müssen hin zu mehr Bürgernähe und weniger Bürokratie umgebaut werden.

Dann eile ich auf dem letzten Pfiff nach Mühlhausen zum Wahlmobil. Auf dem Weg habe ich den Eindruck, dass ein Großteil der Mittel aus dem Konjunkturpaket auf der Strecke zwischen Erfurt und Mühlhausen eingesetzt werden. Jedenfalls gibt es reichlich Baustellen und meine Ankunft verzögert sich Minute um Minute. Der zukünftige Ex-MP würde jetzt wahrscheinlich gleich wieder den Hubschrauber ordern, aber so vermessen kann man wohl auch nur nach 19 Jahren an der Regierung handeln. Endlich angekommen, erwarten mich auf dem Platz schon jede Menge Menschen und es wird klar, dass ich den Folgetermin in Erfurt – eine Diskussion der IG Metall zu Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik – leider absagen muss. Knut Korschewsky vertritt mich in Erfurt und ich kann mir Zeit nehmen für die Menschen in Mühlhausen. So habe ich einen sehr schönen Nachmittag in der Stadt, komme mit vielen Leuten ins Gespräch und nehme sehr viel Unterstützung und Zuversicht mit.