Gemeinsam die Angst bekämpfen.

Die CDU verzichtet auch in ihrer zweiten Plakatwelle auf Inhalte und holt stattdessen lieber die roten Socken aus der Schublade. Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Art Werbung den Absturz in den Umfragen aufhalten soll. Offensichtlich sollen unsere Pläne als bedrohlich für die Zukunft Thüringens dargestellt werde. Kostenlose Milch- & Obstverteilung an Grundschulen, 2000 neue ErzieherInnenstellen für die Kitas, ein Ende der sozialen Selektion nach Klasse 4, eine Verwaltungsreform, die Kosten spart und mehr Bürgernähe bringt, eine Stärkung der dezentralen Energieerzeugung – wir haben konkrete Ziele für dieses Land und jede und jeder kann sich selbst ein Bild davon machen, ob so Zukunft gemacht werden kann.

„Thüringen gut gemacht“ hieß es auf den ersten CDU-Plakaten. Wie falsch diese Aussage ist, muss jetzt leider auch ein Mensch spüren, der mit auf dem Plakat abgebildet ist. Die CDU hat sich konsequent einem Landesprogramm gegen Rechtsextremismus verweigert und erschreckt nun, dass es offensichtlich doch ein größeres Problem gibt. Zeca Schall, der seit über 20 Jahren hier lebt, wird massiv von der NPD bedroht. Er soll von den Rassisten “überzeugt” werden, dass er hier nicht mehr gebraucht werde. Das ist einfach nur widerlich. Ich habe Herrn Schall heute in Hildburghausen kurz persönlich getroffen und ihm unsere uneingeschränkte Solidarität ausgesprochen. Kurze Zeit später wurde mein Team auf dem Hildburghausener Markplatz selbst Opfer eines Angriffs von Rechtsextremen. Erst wurde eine Kollegin belästigt und angepöbelt, dann wurde gedroht, unsere Wahlkampffahrzeuge zu zerstören und schließlich wurde eine Flasche in Richtung unseres Jugendreferenten geworfen, die dessen Kopf nur knapp verfehlte. Ich rief sofort die Polizei an, die auch sehr schnell präsent war und die Personalien der Angreifer aufnahm.

Spätestens diese Vorfälle zeigen doch, dass es höchste Zeit für ein gemeinsames Vorgehen aller demokratischen Kräfte ist. Das Ziel der braunen Brut ist es, Angst zu verbreiten und es ist unser aller Pflicht, das zu verhindern. Es gibt keinen einzelnen Betroffenen. Politik und Gesellschaft müssen sich geschlossen zur Wehr setzen, damit klar ist, dass für menschenverachtende Ideologien in diesem Land kein Platz ist. Lieber Dieter Althaus, lenken Sie ein und lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen gegen die Angst setzen.

Zu meinem Tagesverlauf gehörten außer diesen Begegnungen Besuche im Stadtforst von Hildburghausen und in einem Agrarbetrieb mit 3500 Rindern. Beides sind gute Beispiele, wie Ökologie und Ökonomie zusammengedacht werden, denn an den Rindermastbetrieb ist gleich eine Biogasanlage angeschlossen und auch im Stadtforst wird besonders darauf geachtet, eine nachhaltige Forstwirtschaft zu betreiben. Am Abend bin ich noch bei einer Diskussionsrund in der Kleinen Synagoge in Erfurt. Dort treffe ich auch den Abgeordnetenkollegen Panse von der CDU, mit dem ich im Laufe des Tages eine kleine Auseinandersetzung via Twitter hatte. Wir einigen uns aber sehr schnell, Herr Panse entschuldigt sich für die falsche Anschuldigung und wir sind beide der Meinung, dass wir uns bei diesem Thema nicht auseinanderdividieren lassen sollten.