Eindeutiger Verzichtsverzicht

Im Wahlkampf passieren so seltsame Dinge, wie dass extra ein ZDF-Kamerateam anreist, um mich dabei zu filmen, wie ich mit Attila Gassi gehe. Entsprechend beginnt der Tag also mit einem Filmreifen Spaziergang mit dem Hund. Der Beitrag soll am Mittwochmittag in der Sendung „Drehscheibe“ (26.08., 12.15 Uhr, ZDF) gezeigt werden und wer sehen möchte, ob es außer Attila vielleicht doch noch mehr zu sehen gibt, sollte reinschauen.
Im Wahlkampf passiert es auch, dass übers Wochenende eine Falschmeldung (Die Linke verzichtet auf das Amt des Ministerpräsidenten) entsteht, die man noch am Sonntag korrigiert und trotzdem ist sie montags überall zu lesen. So bin ich über den Tag immer wieder damit beschäftigt, die Medien zu bitten, auf Spekulationen über meinen Verzicht zu verzichten. Ich erkläre meinen eindeutigen Verzichtsverzicht, denn auch in Thüringen gelten die einfachen parlamentarischen Gepflogenheiten, dass die stärkste Partei in einer möglichen Koalition den Regierungschef vorschlägt. Das ist nichts anderes als der Respekt vor der Entscheidung der Wählerinnen und Wähler. Die haben am 30. August das Wort und eins ist klar: Einen wirklichen Richtungswechsel kann es nur mit uns geben. Wenn die Mehrheit im Landtag für eine reformorientierte Landesregierung steht, dann müssen sich die SPD und die Grünen entscheiden, ob sie in der Schmollecke sitzen bleiben wollen. Die entscheidende Frage ist, ob sie Steigbügelhalter für Dieter Althaus sein wollen oder mit uns zukunftsfähige Politik machen.
Um den Verzichtsverzicht geht es auch beim Redaktionsgespräch mit der Thüringer Allgemeinen. Dann geht es von Erfurt nach Eisenach, wo ich auf dem Marktplatz an unserem Wahlmobil mit Einheimischen und Touristen über unser Regierungsprogramm diskutiere. Anschließend habe ich einen Gesprächstermin mit der neuen Geschäftsführung bei Opel Eisenach. Ich erkläre unsere nachhaltige Solidarität mit den Beschäftigten und erneuere unsere Forderung nach einer Beteiligung der vier Bundesländer mit Opel-Standorten und dem Aufbau einer Mitarbeiterbeteiligung.
Schließlich bin ich noch zu Gast beim fünfjährigen Jubiläum der Eisenacher Montagsdemo, wo ich allen Mitwirkenden meine Respekt für ihre Ausdauer im Kampf um den Sozialstaat ausspreche. Anschließend geht es zu einer Abendveranstaltung nach Wutha-Farnroda. Mit ca. 30 Gästen diskutiere ich über unsere Bildungs- und Familienpolitik, während draußen ein kräftiger Wolkenbruch niedergeht. Ein bisschen Abkühlung, die gut tut, nach einem Tag mit vielen unnötigen Verzichtsdebatten.