Ehrenamtliches Engagement konkret stärken

Erster Termin heute ist eine Diskussion der Parität Thüringen in Jena, wo das Hauptthema die Gestaltung und Förderung ehrenamtlichen Engagements ist. Vertreter der Parität, der Freiwilligenagentur Jena und von Blitz e.V. berichten von ihren Erfahrungen im Arbeitsalltag. Es ist wenig überraschend, dass sich auf der Seite der Politik alle einig sind, dass Engagement unterstützt werden muss. Als es ein wenig konkreter wird, zeigen sich dann aber doch Unterschiede, zum Beispiel was den Umgang mit Lottomitteln angeht. Die CDU will an der derzeitigen Handhabung festhalten, was bedeutet, dass die Vergabe weiter von der Willkür Einzelner Regierungsmitglieder abhängt. Wir sind dafür, die Mittel komplett in eine Stiftung einzuzahlen, so dass ihre Verwendung endlich demokratisch kontrolliert werden kann. Auch Engagement gegen Rechtsextremismus, das an vielen Stellen im Freistaat ehrenamtlich geleistet wird, könnte deutlich besser begleitet werden, wenn es ein Landesprogramm gegen Rechtsextremismus geben würde. Aber auch hier stellt sich die amtierende Landesregierung bekanntlich quer.

Von Jena eilen wir nach Dornheim bei Arnstadt, um die Traukirche von Johann Sebastian Bach und den sie instand haltenden Förderverein zu besuchen. Hier wird ehrenamtliches Engagement gleich wieder praktisch, denn bei dieser Kirche könnte man wirklich sagen „auferstanden aus Ruinen“. Nur durch ehrenamtliche Unterstützung wurde das Gebäude nach der Wende vor dem völligen Verfall bewahrt und aufwendig restauriert. Dank des leidenschaftlichen Engagements der Verantwortlichen vor Ort hat der Förderverein mittlerweile Mitglieder in aller Welt und vor allem werden hier wieder Trauungen und Gottesdienste durchgeführt. Ein beeindruckender Ort, der einen Besuch in jedem Fall lohnt.

Am Nachmittag geht es erst nach Ilmenau zur Trailertour und dann ausnahmsweise schnell weiter nach Erfurt zu einem Gespräch mit den Chefredakteuren ostdeutscher Tageszeitungen. Am Abend dann noch eine Diskussion bei der IHK in Erfurt. Es ist die Abschlussveranstaltung einer Reihe von Terminen im Vorfeld der Wahlen und dieses Mal ist die Mittelstandspolitik Thema. Neben Noch-Wirtschaftsminister Reinholz gehört auch der gestern als Mitglied in Christoph Matschies Kompetenzteam vorgestellte Matthias Machnig zu meinen Diskussionspartnern. Wir sprechen über die derzeitigen Wirtschaftsprobleme und Lösungsmöglichkeiten aber Reinholz und Machnig stechen vor allem dadurch hervor, dass sie sich darüber streiten, wer die richtigeren Zahlen über die momentane Entwicklung in Thüringen hat. Das scheint mir nicht besonders zielführend zu sein und anschließende Gespräche mit einigen der Gäste aus der Wirtschaft bestätigen meinen Eindruck. Konkrete Maßnahmen wie eine Task Force für in Not geratene Unternehmen oder Investorenlotsen sind notwendig, um das Land aus der Krise zu führen.