Auf nach San Leo

Die Sommerhitze ist auf über 35 Grad gestiegen. gefühlte 40 Grad, sagt das Radio! Der Hund liegt faul in der Ecke und würde wohl gern sein Fell ablegen. Wir sitzen am Frühstück und grübeln, was wir wohl heute machen sollten. Wie können wir der Hitze entfliehen und trotzdem alle Spaß haben? Dann muss ich doch erst einmal arbeiten, wegen Opel mit verschiedenen Kollegen der IG Metall und der Betriebsräte telefonieren und noch unsere Landesparteien in den betroffenen Bundesländern kontaktieren. Es ist einfach ein Skandal, wie mit dem Schicksal so vieler Menschen gespielt wird. Ein Hasardeur jagt den Nächsten und in der Wirtschaftssprache heißen diese Typen auch noch Investoren. Die wollen doch eher die Arbeitnehmer zu Thoren machen, als wirklich etwas zu investieren. Jedenfalls geht es im Finanzcasino wieder munter weiter. Ob da einer Ripplewood oder sonst wie heißt, immer geht es nur um ausplündern, übernehmen, ausnehmen. Aber bei dieser Herangehensweise fehlt jedes Konzept. Es geht nur um kurzfristige Interessen. Thüringen spielt da wirklich keine Rolle! Und unsere Landesregierung? Dieter Althaus will mit Frau Merkel reden, ernsthaft, irgend wie jedenfalls. Meine Güte, diese Landesregierung ist wirklich unser größtes Standortproblem. Wir bleiben dabei, das Geld der Steuerzahler darf nicht an Treuhänder, sondern muss in den Betrieb OPEL selber investiert werden. Endlich weg von GM und hin zu einem Europäischen Mobilitätskonzern. Niedersachsen hat es mit VW über Jahrzehnte gut vorgemacht und derzeit schützt sogar das VW Gesetz erfolgreich vor dem Porsche-Hunger. Für Eisenach den Corsa und zukünftig noch den Ampera. Außerdem die Zukunft für Thüringen generell mit Regenerativer Energie verbinden.
Wie könnte man nur die Hitze hier in Energie umwandeln, fragen wir uns und sind wieder bei der Tagesplanung. Also die Kinder (die gar keine mehr sind) an den Strand bringen und wir fahren mit Attila in die Berge. Richtung San Marino und dann etwas weiter nach San Leo. Ein Bergfest auf über 600 Meter Höhe. Wuchtige Trutzburg mit Rundum-Verteidigung. Soll niemals eingenommen worden sein. Bis 1915, dann durchgängig als Militärgefängnis genutzt. Die Berge drum herum sind auch Burgen gekrönt. Vom oberen Teil der Festung sieht man klar den „riesigen“ Staat San Marino und im Autoradio hören wir den Staatsrundfunk San Marino. Ein berühmter Kumpel von Casanova saß hier. Der Freimaurer und Alchemist Giuseppe Balsamo Conte di Cagliostro. Dem hatte man verboten Stift und Papier hier mit ins Gefängnis zu bringen.