Attila muss üben

Eine Lehrstunde für unseren Hund. Zusammen mit den Kindern aus dem Nachbarbungalow gibt es heute Abend einen Sonderunterricht. Immer wenn der kleine Attila ausruhen will und sich von der starken Hitze verschnaufen, schallt es aus dem Nebenhaus “Attila”. Er nimmt seine beiden Bälle und rennt los. Aber wie kann man mit einer Schnauze zwei Bälle tragen? Erst den einen immer ein Stück dann den zweiten holen und so weiter. So weit so gut. Aber die Kinder haben auch einen Ball der noch größer ist. Wir warnen die Beiden. Der Hund mag klein sein, aber die Zähne sind wirkungsvoll. Also versteckt Attila seine Bälle und stürzt sich auf den schönen großen gelben Ball! Zack sind die Zähne drin und Attila mit samt dem Ball weg. Da heißt, es gemeinsam üben und die Stunden der Hundeschule auffrischen. Herrn Kümmel sei Dank, klappt es aber und macht auch Spaß.
In der größten Sommerhitze haben wir unseren jugendlichen Anhang in Rimini am Strand abgesetzt. Die wollen die Sonne am großen Strand genießen. Wir fahren mit unserem kleinen Racker nach San Marino. Also ins benachbarte Ausland. Der Riesenstaat interessiert uns. Also die Serpentinen hinauf und die kühlere Region in den Bergen genießen. Germana und ich hatten in Rom einmal Genossen der Partnerpartei kennen gelernt. Es war ein Europäisches Treffen der Linksparteien und in San Marino haben wir tatsächlich auch eine solche. Leider haben wir die Visitenkarten in Berlin gelassen und demgemäß laufen wir durch den Bergstaat so auf gut Glück. Da sehen wir in einem Getränkeladen etwas, das mich an mein Tagebuch von vor einigen Tagen erinnert. In Erfurt – teilte mir ein aufmerksamer Tagebuchleser mit – gäbe es im Getränkeshop in der Leipzigerstaße auch “Duff-Beer”. Also dieses Gebräu aus der Zeichentrickserie der Simpsons. Da könnte ich ja nun die Flasche aus Parma in den Kühlschrank legen und morgen trinken. Philip – meinen Sohn – kann ich ja dann nach Erfurt locken, denn zum Wahlkampf kommt er sowieso und kann es mit seinem Lieblings-Comic-Helden selber klären. Also “Duff” dann in Erfurt im Getränkeshop Leipziger-Straße kaufen.
Aber was wir heute in San Marino im Getränkeladen sehen überschreitet unseren Geschmack um Längen. Eine ganze Batterie von Bierflaschen mit seltsam verstörenden Bildern darauf abgebildet. Diese Etiketten zeigen Hitler, den Duce, Stalin, Mao und dann noch Che! Meine Güte, Adolf Hitler als Getränkemarke, soviel braune Brühe kann man doch nicht trinken. „Mein Führer“ steht noch drauf. Geschmacklos und basta! Da kann keiner von mir verlangen, „Hol mir mal ne Falsche Bier“. Soviel Flasche war nie. Fehlt nur noch Pol Pot als Reisgericht. Aber der arme Che gehört einfach nicht unter diese Diktatoren und assenmörderversammlung, denke ich jedenfalls.