Süße Wahl
Eine Konditorei in Erfurt wirbt dafür, zur Wahl zu gehen – wie schön! Auch wenn der Inhaber wohl einer anderen Partei nahe steht, kann ich so ein Engagement nur begrüßen. Es ist ein gutes Zeichen für die Demokratie, die Mitbestimmung quasi als süße Versuchung. Wir folgen natürlich dem Aufruf und warten dann gespannt auf die Ergebnisse. Vorher unternehmen wir aber noch einen langen Waldspaziergang, um vor der Wahlparty am Abend noch ein bisschen Ruhe zu tanken.
Der Abend bringt gute Ergebnisse, mit denen wir zufrieden sind und auf denen aufgebaut werden kann. Wir werden zukünftig einen Abgeordneten mehr im Europäischen Parlament sitzen haben und das ist ein schöner Erfolg. Schön ist auch, dass Gabi Zimmer sicher wiedergewählt ist und sie auch einen guten Teil zum Bundesergebnis beigetragen hat – herzlichen Glückwunsch! Für die Bundestagswahl im Herbst heißt das, dass 10 Prozent plus x durchaus erreichbar sind und dafür werden wir kämpfen.
Kommunal zeigt sich, dass wir unsere sehr guten Werte stabilisiert haben. Besonders erwähnenswert sind Suhl und Gera, wo wir wieder mit deutlichem Abstand stärkste Kraft geworden sind. In Jena und morgen wohl auch in Erfurt wird dagegen deutlich, dass das Kommunalwahlrecht einen unangenehmen Schönheitsfehler hat. Die SPD-Oberbürgermeister kandidieren in beiden Städten für den Stadtrat und ziehen viele Stimmen, obwohl von vornherein klar ist, dass sie ihr Mandat nicht annehmen werden, weil sie sicherlich OBs bleiben wollen. Ob diese Tatsache allerdings allen Wählern wirklich bewusst war, möchte ich bezweifeln.