Ein großer Knall

Für uns heißt es heute morgen zeitig aufzubrechen, denn es ist noch einmal Sitzungswoche in Berlin. Unterwegs erleben wir auf der Autobahn einen Zwischenfall, der uns wirklich einen großen Schrecken einjagt. Genau in dem Moment, als ich einen LKW überhole, platzt bei dem ein Reifen – direkt neben uns. Das war ein sehr lauter Knall, als würde direkt über uns ein Flugzeug die Schallmauer durchbrechen. Die Überreste des Reifens prasseln auf unser Auto und ich denke kurz darüber nach, dass diese Situation auch hätte richtig schief gehen können. Zum Glück bringt der LKW-Fahrer sein Fahrzeug sicher am Seitenstreifen zum Stehen.

In Berlin ist dann meine erste Aufgabe die Sitzung des Fraktionsvorstandes zu leiten. Gregor ist in Köln bei der zentralen Demonstration der Kita-ErzieherInnen und Oskar berät mit den GenossInnen in Saarbrücken die Konstituierung unserer neuen Stadtratsfraktion. So habe ich noch einmal die Möglichkeit, die Sitzungswoche in Berlin an vorderster Stelle mit vorzubereiten. Dabei habe ich natürlich auch schon im Hinterkopf, dass wir in die vorletzte Sitzungswoche dieser Legislaturperiode gehen, die für mich die vorletzte überhaupt ist. Schließlich kandidiere ich nicht wieder für den Bundestag, sondern konzentriere mich voll auf Thüringen. So leert sich langsam mein Berliner Schreibtisch und klar ist auch, dass ich zukünftig mit einigen lieb gewonnenen Menschen zumindest weniger zusammenarbeiten werde. Kurzum: Es herrscht schon ein wenig Abschiedsstimmung aber auch große Vorfreude auf die kommenden Aufgaben.

Geprägt ist der Tag auch von DEM Ereignis des Abends: dem Thüringer Landesfest in der Berliner Vertretung unseres schönen Freistaats. Nicht nur dass ich mehrmals dazu interviewt werde, wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich auch immer wieder Fahrzeuge, die offensichtlich kulinarische Höhepunkte aus dem grünen Herz Deutschlands durch die eher graue Bundeshauptstadt fahren. Auch Wagen von einigen Thüringer Brauereien sind dabei und es verspricht – wie jedes Jahr – ein geselliges Fest zu werden. Schön wäre noch, wenn Thüringen in Berlin nicht nur mittels des Sommerfestes, sondern auch politisch einen positiven Eindruck machen würden. Es liegt aber mit Sicherheit nicht an den Mitarbeitern in der Landesvertretung, dass im Bundesrat quasi keine Initiativen von Thüringen ausgehen und keinerlei Mitwirkungsansprüche sichtbar sind. Da klemmt es an anderer Stelle.