Schnitzlers & Löwenthals Erbe

Ein schöner sonniger Tag, den wir natürlich für ausgiebige Spaziergänge nutzen. Dazwischen Presseschau, wo Opel weiterhin Hauptthema ist, und auch ein Blick ins Kampagnenblättchen “diehallos”. Dort ist man offensichtlich nicht in der Lage, zwischen unserem Regierungsprogramm für Thüringen – schon vor einigen Wochen beschlossen – und dem am vergangen Wochenende im Parteivorstand beratenen Bundestagswahlprogramm zu unterscheiden. Aber wir wundern uns ja über nichts mehr.

Früher gab es in der Bundesrepublik und in der DDR jeweils einen Akteur, der den Kalten Krieg im Fernsehen führte. Im Osten war es Karl Eduard von Schnitzler, im Westen Gerhard Löwenthal. Da der allwochenendliche Propagandalautsprecher diesen beiden in nichts nachsteht, bleibt eigentlich nur die Frage, ob Sudel-Martin selber glaubt, was er da schreibt. Fest steht, dass seine Schreiberei nichts mit Journalismus zu tun hat, denn dafür müsste er sich wenigstens einmal mit Tatsachen auseinandersetzen. Sich einfach Lügen zusammenzuspinnen, ist die Fortführung des Kalten Krieges mit den gleichen Mitteln.