Gegen Gen-Mais und Gähn-Mais
Ein langer Tag im Bundestag mit vielen Debatten und Abstimmungen. Alleine sieben Mal müssen Plastikkärtchen verteilt und anschließend wieder abgegeben werden, um das Stimmverhalten der Abgeordneten bei den namentlichen Abstimmungen kenntlich zu machen. Man könnte sich fast vorkommen, wie in einem Spielcasino, wenn die zu entscheidenden Themen nicht so wichtig wären. Zu den Punkten, die beschlossen werden, zählen u. a. striktere Regeln für Spätabtreibungen.
Zwischen den Debatten bekomme ich Besuch aus Altenburg und Gera, vier Leute, die sowieso in Berlin sind und sich mal das Leben im Bundestag anschauen wollen. Nichts leichter als das, schließlich sind wir ein offenes Büro, das gern Besucher empfängt, so weit es der Zeitplan irgendwie zulässt. Wir führen ein sehr nettes Gespräch und anschließend bekommen die Gäste noch eine kleine Führung.
Spät am Abend steht dann die Debatte über ein Verbot von gentechnisch verändertem Mais an. Für 22.00 Uhr wurde der Punkt auf die Tagesordnung gesetzt und das ist auch eine Art von Politik, die Tagesordnung so zu gestalten, dass bestimmte Punkte quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden. Gewollte Intransparenz! So wird das wichtige Thema eher zum Gähn-Mais. Wir bleiben trotzdem bei unserer Forderung: Gentechnisch veränderter Mais muss gestoppt werden.