Thüüüüüüüüüüüüüüringen
Warum nur geht mir den ganzen Tag dieses Lied von Rainald Grebe durch den Kopf. Jahrelang gibt es kaum überregionale Berichte über Thüringen in den Medien aber wenn der berühmteste Ski-Fahrer des Landes an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, gibt es plötzliche riesiges Interesse.
Mein Tag beginnt um sechs Uhr mit einem Interview für einen Radiosender, danach Presseschau und anschließend ab in den Landtag. Auch dort muss erstmal wieder ein Interview gegeben werden, bevor ich mir dann gemeinsam mit einigen Mitstreitern die Pressekonferenz von Dieter Althaus anschaue. Anschließend haben wir eine kurze Debatte darüber und ich muss feststellen, dass zehn Augen fünf verschiedene Sendungen gesehen haben. Mir besonders bitter aufgestoßen ist die unerträgliche Gleichsetzung meiner Partei mit den Nazis. Das ist eine Dämonisierung aller LINKEN-Wähler. Zu allem anderen habe ich mich vielfach gegenüber Medien geäußert und es kann nachgelesen werden. Persönlich irritiert mich aber doch, dass der Ministerpräsident es nicht über seine Lippen bringt, dass er selbst Schuld und Verantwortung trägt. Er verweist nur darauf, was das Gutachten festgestellt hat.
Gefreut habe ich mich heute über meinen Besuch bei den Kollegen von Verdi, die im Einzel- und Großhandel für gerechte Tariflöhne kämpfen. Es ist sehr schön, so viele Freunde aus der Zeit bei der HBV wieder zu sehen und in den anderthalb Stunden fällt nicht einmal das Wort Althaus. Die Beschäftigten im Handel müssen sich mit richtigen Problemen auseinandersetzen: Billiglöhne, Bespitzelung und Existenzgefährdung à la Woolworth, Hertie und Arcandor. Den Kampf um die Arbeitsplätze werden wir in den nächsten Wochen solidarisch begleiten.
Nach einem Tag voller Interviews zu dem einen Thema fahre ich abends mit dem Zug nach Berlin, schließlich steht eine Sitzungswoche des Bundestages an.