TAZ da!

Halb sieben heute morgen sitze ich schon wieder im Zug nach Berlin, der „Tu-was-Kongress“ der TAZ steht an, genauer gesagt eine Podiumsdiskussion mit Karl Lauterbach und Bärbel Höhn zum Thema „rot-rot-grün“. Die TAZ hat anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums eingeladen und ich freue mich sehr darüber – nicht nur wegen der Podiumsdiskussion sondern auch über den Geburtstag an sich. Die Zeitung hat sich über 30 Jahre behauptet und ist heute stabil im Geschäft. Die ganzen Jahre über war sie ein wichtiger Impulsgeber für gesellschaftliche und politische Debatten und war natürlich besonders für die Entwicklung der Grünen von entscheidender Bedeutung. Legendär sind die Kommentare der Setzer, die zu manchem Artikel eine ganz andere Meinung hatten, als die Damen und Herren Redakteure.

Die Diskussion war jedenfalls eine ausgesprochen gute Debatte, weil wir miteinander diskutiert haben, anstatt nur Statements auszutauschen. Zu dritt waren wir uns einig, dass die Formel rot-rot-grün alleine keinen Politikwechsel tragen kann. Es bedarf immer konkreter Fragen bzw. Vorhaben für die Politikgestaltung. Herr Lauterbach versuchte dann noch zu erklären, warum er auf Bundesebene jegliche Koalition mit uns ausschließt, sie aber in den Ländern sehr begrüßt. Von mir auf das konkrete Beispiel Thüringen angesprochen, zog er es allerdings vor, einfach zu schweigen. Nach der Diskussion sagte er mir dann doch noch etwas dazu, aber da es ein vertrauliches Gespräch war, kann ich es leider hier nicht wiedergeben.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass die Thüringer SPD sich mit ihren Äußerungen selbst gefangen nimmt und sich in eine Falle begibt, in die sie nicht laufen müsste.

Am Nachmittag ging’s mit dem Zug zurück nach Erfurt und dann gleich weiter nach Arnstadt, wo ein Freund und sein Nachbar jeweils ihren 65. Geburtstag begehen. Die Feier beginnt beim einen und zieht dann um ins Nachbarhaus – ein sehr vergnügliches Ende dieses Wochenendes.