Mit Oskar in Erfurt

Bei der Betriebsrätekonferenz heute in Erfurt waren über 150 Personal- und Betriebsräte aus der ganzen Bundesrepublik. Aus Thüringen waren u. a. Vertreter von Opel und auch von der Geraer Dagro anwesend. Gemeinsam diskutierten wir Fragen wie Arbeitszeitverkürzung, Mindestlohn und vor allem auch das Thema Leiharbeit. Die war ursprünglich erdacht wurden, um Unternehmen über Notsituationen wie Krankheit von Mitarbeitern hinweg zu helfen. Nun ist es zum Regelfall geworden und das ist ein Skandal. Stefan Körzell, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen bittet uns darum, die Forderung der Gewerkschaften auch politisch weiter zu unterstützen und ich kann versichern, dass wir das tun werden.

Oskar Lafontaine spricht in seiner Rede über die unbedingt notwendige Kontrolle der Finanzmärkte. Die Bundesregierung steckt Unmengen von Geld in die „Rettung“ von Banken, ohne diese wirklich unter Aufsicht zu stellen. Dabei müsste es doch selbstverständlich sein, dass die Banken das Geld auch als Kredite an Betriebe weitergeben sollen, die sie jetzt nötig haben. Es passiert aber nicht und die Regierung schaut nur zu. Hier muss eingegriffen werden!

Nach der Konferenz machen Oskar und ich noch einen Spaziergang durch die Erfurter Innenstadt. Dabei sorgen wir für einiges Aufsehen, denn wir bleiben keinen Moment unerkannt. Eine ältere Dame ruft uns von weitem zu „Sie hab ich doch gewählt!“ und es kommt noch zu einem netten kurzen Gespräch. Danach rede ich noch bei der Erfurter Donnerstagsdemo, denn auch hier werden die Menschen nicht müde, gegen eine diskriminierende Sozialpolitik anzukämpfen. Der Abend endet im Kaisersaal beim Tanz in den Mai – ein sehr schöner Abschluss für diesen Tag.