Hamburg – weltoffene Stadt!

Der Morgen beginnt mit einem traumhaften Blick über die Häfen und die Stadt. Bei strahlendem Sonnenschein gehe ich zu Fuß zum Rathaus, wo wir die DGB-Vorsitzenden der Länder treffen und uns Erläuterungen über die momentane Wirtschaftslage Hamburgs vorgetragen bekommen. Der Hafen steht still, über 25 Prozent Rückgang im Ladungsverkehr, die Kräne drehen sich nicht – eine gespenstische Vorstellung. Wir debattieren intensiv über Analysen, Bewertungen und vor allem über Lösungen. Unser Vorschlag eines Schutzschirms für die Menschen findet positiven Anklang. Wir reden über OPEL und über die Eigenkapitalproblematik der kleinen und mittelständischen Betriebe. Über die großen Banken wird viel – wie wir finden zu viel – gesprochen, nun bedarf es schneller und effizienter Hilfe für all die kleinen Betriebe, die sonst die Krise nicht überstehen. Von Kurzarbeit über Hartz-IV-Regelsatzerhöhung, von gesetzlichem, flächendeckendem und Existenzsicherndem Mindestlohn bis zum Ausbau von Bildung und Betreuung reichen die Vorschläge. Wir verabreden gemeinsam dran zu bleiben und uns in dieser Auseinandersetzung zu unterstützen. Der 1.Mai wird dazu Gelegenheit geben und die DGB-Demo am 16. Mai ebenfalls.

Nach der Besprechung holt mich das ZDF aus dem Rathaus, um mich vor selbigem zur Rückkehr von Dieter Althaus zu interviewen. Es bildet sich schnell eine Menschentraube um uns herum, die gespannt lauscht. Es ist aber doch seltsam, dass Thüringen von den Menschen in der übrigen Bundesrepublik nun vor allem mit dem Schicksal des Ministerpräsidenten in Verbindung gebracht wird. Tourismus wäre mir stattdessen wirklich lieber, denn die Schönheit unseres Landes ist allemal beachtenswert. Das öffentlich rechtliche Fernsehen zieht es aber vor, die Rückkehr an des Noch-MP an seinen Noch-Arbeitsplatz groß zu inszenieren. Für Thüringen ist das sicher kein Gewinn.

Auf das ZDF folgt die FVK-Pressekonferenz im Rathaus, wo schon der NDR wartet. Danach geht’s mit dem Fahrdienst nach Berlin, die Altherrenmannschaft vom VfR Bad Lobenstein wartet auf mich. Ein Fußballspiel gegen unsere Bundestagsmannschaft ist angesetzt. Daraus wird dann aber gleich ein Kleinfeldderby, die vier Mannschaften haben ihre Freude und kämpfen fair. Die Bad Lobensteiner gewinnen klar aber die Mitarbeiter der Fraktion sind begeistert über die „Alten Herren“, die sich als gar nicht so alt erweisen, jedenfalls spielerisch ist von Alter nichts zu spüren. Zum Abschluss gibt es eine Einladung um Rückspiel in Bad Lobenstein – ich glaube, das wird gar nicht so lange auf sich warten lassen.

Wir gehen dann noch zünftig Abendessen und der Vorstand des VFR Alte Herren dankt mir für die Einladung nach Berlin. Der größte Dank aber gehört Jan Seidel, meinem Mitarbeiter im Geraer Büro. Er begleitet die Gäste rund um die Uhr und es ist zu spüren, wie gut sie sich bei ihm aufgehoben fühlen.
Dann wartet der Fahrdienst, der mich zum Hauptbahnhof bringt und ab geht es mit dem Nachtzug nach Erfurt. Der Tag endet spät, um 1.05 Uhr komme ich in Thüringen und habe nur noch einen Wunsch, ab ins Bett.