Die Dagro-Mitarbeiter brauchen unsere Unterstützung

Es sollte ein normaler Betriebsbesuch bei der Geraer Dagro werden. Jedoch hatte für heute Morgen der Betriebsrat zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung eingeladen, weil der die Gespräche mit dem Konkursverwalter offenbar in die Sackgasse geraten sind. So stand mir nicht nur der Geschäftsführer gegenüber, sondern auch die 370 Mitarbeiter, die Antworten haben wollen, wie es nach dem 30 April im Unternehmen weitergehen soll. Grund des Konkursantrages war die Aufkündigung der Kreditlinie durch die Commerzbank, obwohl ausgerechnet jene Bank derzeit unter staatliche Aufsicht steht. Ein Skandal an sich, den wir auch in der Soffin-Beratung erneut auf die Tagesordnung setzen werden. Das kann aber nur ein Teil der Hilfe für die Mitarbeiter sein. Viel zu tun hat jetzt der Betriebsrat und die IG Metall, um das Unternehmen über die schwierige Phase hinwegzubringen. Dafür habe die Mitarbeiter und die Geschäftsleitung meine volle Unterstützung. Einen Betrieb mit solchen hochqualifizierten Beschäftigten dürfen wir nicht einfach aufgeben.
Um Aufgeben und Hilfe ging es auch bei meinem zweiten Termin in Gera, beim Kinderschutzdienst im Schlupfwinkel. Dort habe ich engagierte Mitarbeiter kennen gelernt, die sich um die Jüngsten in unserer Gesellschaft besonders kümmern und dabei die Eltern in ihre Arbeit einbeziehen. Obwohl mit schwierigen Rahmenbedingungen kämpfend, hat sich der Schlupfwinkel in Gera einen sehr guten Namen gemacht. Selbst Wartezeiten sind notwendig, um alle Anfragen erledigen zu können. Hier muss zur engagierten Arbeit auch strukturelle und finanzielle Hilfe von Stadt und Land gegeben werden. Die Anforderungen werden immer Größer, die zu Betreuenden immer Jünger. Für die qualitativ hochwertige pädagogische Betreuung braucht es Unterstützung.