Es war wohl eine glückliche Fügung, dass ausgerechnet an dem schon lange geplanten Solartag unserer Landesgruppe die Sonne wie lange nicht strahlte. Daher fuhr ich schon mit einer gewissen Zufriedenheit zum ersten Termin an das Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik (CiS). Der Geschäftsführer Herr Dr. Frey informierte uns nicht nur über wirtschaftsnahe Forschung in der Solarbranche, sondern auch über das drei Länder umfassenden Solar-Valley, wo versucht wird, Forschung und Entwicklung zu bündeln und mögliche Effekte für die Produktion zu erreichen. Dabei wurde auch klar, dass wir bei der Solarzellenherstellung Produktionsseitig in Thüringen gut aufgestellt sind, aber die Forschung stiefmütterlich behandelt wird. Allerdings kommt es nicht nur darauf an, Geld in die Hand zu nehmen, sondern auch in der Bevölkerung ein Umdenken zu regenerativen Energien zu erreichen. Wir sind zwar Weltmarktführer bei der Herstellung von Solarzellen, aber auf den Thüringer Dächern ist davon nicht viel zu sehen. Ein Schritt ist der Kongress Bauhaus-Solar, der vom CiS initiiert wurde und im November diesen Jahres in die zweite Runde geht. Dennoch ist gerade in der Umsetzung noch viel zu tun und auch von baurechtlicher Seite sind noch Hausaufgaben zu erledigen.
Nach der Theorie ging es in die Praxis, zum Hersteller der Wafer, der pv Crystalox GmbH, die die Grundlage für die Solarzellenherstellung schaffen. Hier konnten wir uns überzeugen, was es heißt, mit 120 μm dünnen Drähten Wafer aus einem Siliciumblock zu schneiden und dann auch noch ohne Bruch in den Versand zu bringen. Alle Achtung.
Interessant ging es auch am Nachmittag weiter. In der TU Ilmenau erwarten uns Gespräche über regenerative Energieerzeugung und dezentrale Energienutzung. Dabei wurde klar, dass das gegenwärtige Profitdenken der Energiekonzerne einer optimale Energienutzung im Weg stehen. Am Ende des Tages bin ich froh, dass wir uns in unserem Regierungsprogramm für eine Energiewende in Thüringen ausgesprochen haben und einen Mix verschiedener Energiearten fordern.