Fortsetzung der Chaos-Tage
Der Tag beginnt, wie der gestrige endete – mit Gesprächen mit Medienvertretern. Morgens bin ich mit einem Journalisten von stern.de zum Interview im Berliner „Café Einstein“ verabredet. Das Kamerateam ist da, das Frühstück ist da und ich bin da, nur der Redakteur ist noch nicht zu sehen. So genieße ich mein Frühstück, während hektisch daran gearbeitet wird, meinen Interviewpartner zu erreichen. Schließlich kommt er doch noch rechtzeitig und es entwickelt sich ein gutes Gespräch über die aktuelle Situation in Thüringen. (Anzuschauen auf stern.de.)
Im Büro erwarten mich dann schon die Vertreter der Stiftung für Aramäisches Kulturgut und wir reden über die dringende Notwendigkeit des Fortbestands des Klosters Mor Gabriel in der Türkei. Gemeinsam sind wir froh darüber, dass bei der Verhandlung im April auch Mitglieder der Deutschen Bundestages vor Ort sein werden. Es wäre doch einem EU-Beitrittskandidaten unwürdig, ein 1600 Jahre altes Kloster einfach zu schließen. Aber im Gespräch vor wenigen Wochen hat sich der türkische Botschafter sehr aufgeschlossen gezeigt und so hoffe ich auf ein weises Handeln der türkischen Regierung.
Anschließend haben wir im Bundestag eine Fragestunde zu Opel, die für mich immer wieder durch Medienanfragen unterbrochen wird. Herr Althaus hat sich nun vor laufenden Kameras geäußert und ich soll sagen, was ich davon halte. Dabei kann ich nur wiederholen, dass ich ein solches Verhalten nicht verstehe und neuerlich auch die CDU interne Kommunikation nicht zu funktionieren scheint. Schließlich hat der Regierungssprecher heute morgen noch gesagt, dass es heute keinen Althaus-Auftritt vor Medien geben werde. So gehen die Thüringer Chaos-Tage also weiter und meine Bitte wäre, wenn wie Privatsphäre von Herrn Althaus geschützt werden soll – wofür ich vollstes Verständnis hätte – dann soll er bitte auch selbst daran mitwirken.
Der Tag endet am Gendarmenmarkt in einer von der EKD organisierten Diskussion. Ein Vertreter einer evangelischen Bank spricht darüber, wie die Geiz-ist-geil-Anlagestrategie Existenzen zerstört hat und fordert ein Umdenken in Richtung eines kontrollierten und Regeln unterworfenen Finanzmarkts. Da kann ich ihm nur zustimmen.