Wie konnte das passieren?

Während ich mich gestern noch über den guten und besonnenen Einsatz der Polizei beim Fußball gefreut habe, musste ich heute morgen im Radio hören, dass die Beamten leider zur gleichen Zeit ganz in der Nähe sehr dringend gebraucht worden wären. Auf der Heimfahrt von der Großdemonstration „Geh Denken“ in Dresden sind Genossen und Gewerkschafter aus Hessen und NRW von Rechtsextremen brutal überfallen wurden. An der Autobahnraststätte Teufelstal wollten die Kollegen nur eine kurze Pause machen, als die Neonazis plötzlich ebenfalls dort auftauchten und sofort begannen loszuprügeln.

Damit zeigen die Rechtsextremen ihr wahres Gesicht. Während sie sich in Dresden noch als Biedermänner verkaufen wollten, die an Bombenopfer erinnern wollen, zeigten sie an der Autobahn, was sie wirklich sind: Verbrecher. Mehrere Personen wurden von den Neonazis verletzt, einem Opfer wurde nach Angaben der Kasseler Friedenskoordination die Schädeldecke eingeschlagen, einem weiteren Opfer wurden die Kniescheiben zertrümmert.

Ich frage mich, wieso die Polizei nicht die Anweisung hatte, Gegendemonstranten den ganzen Tag über zu schützen und dazu natürlich auch Posten an den Raststätten zu platzieren. Für jedes Fußballspiel gibt es ein riesiges Polizeiaufgebot, Fanbusse werden von Beamten begleitet und streng kontrolliert. Wenn Demokraten sich aber gegen einen Naziaufmarsch stellen, werden sie plötzlich auf einer Thüringer Raststätte Opfer eines brutalen Überfalls, weil die verantwortlichen Stellen es nicht für nötig halten, genügend Beamte an den richtigen Stellen einzusetzen. Dieses Vorgehen wird auf jeden Fall von meiner Partei hinterfragt werden.