Socialismo tropical

Zur Vorbereitung des morgigen Tages in Eisenach führe ich schon heute einige Gespräche mit Arbeitnehmervertretern, mit Kollegen von der IG Metall und auch Vertretern der Industrie- und Handelskammern. Die Idee, aus der Marke Opel wieder eine Firma Opel zu machen, erweckt auf vielen Seiten Interesse und Zustimmung. Dabei ist natürlich klar, dass es nicht die Aufgabe des Staates ist als Autobauer aufzutreten und die Produktion kann nicht unabhängig vom Bedarf bzw. Absatz gedacht werden. Trotzdem muss von staatlicher Seite jetzt die Initiative ausgehen, damit Opel aus den Schwierigkeit von GM herausgehalten wird. Um Perspektiven für Eisenach zu entwickeln sollte auch darüber nachgedacht werden, in neue Produkte zu investieren, die an ökologischen Ansprüchen gemessen der Konkurrenz einen Schritt voraus sind. Ich bin gespannt, welche Ideen die Verantwortlichen in Eisenach morgen vorschlagen werden und freue mich sehr auf den Gedankenaustausch.

In Erfurt sind zurzeit überdurchschnittlich viele Journalisten unterwegs. Alle großen Magazine und überregionalen Tageszeitungen haben Korrespondenten vor Ort, um ständig über den Gesundheitszustand des Ministerpräsidenten und die Äußerungen seiner Parteikollegen auf dem Laufenden zu bleiben. Auch ich werde immer wieder gefragt, ob ich mich nicht dazu äußern wolle. Ich kann aber nur stoisch wiederholen, dass ich dazu nichts zu sagen habe. Allerdings berührt es mich schon, wenn ich im Interview mit dem Bruder des MP höre, wie schwer auch für die Familie der öffentliche Druck ist, unter dem die Genesung steht. Auch deshalb kann ich Dieter Althaus nur weiterhin gute Besserung wünschen.

Heute Abend war zunächst die Wahl des Direktkandidaten für den Landtagswahlkreis in Erfurt, um die ich mich beworben habe. Mit 97,7 Prozent der Stimmen wurde ich gewählt und freue mich nun auch auf den Wahlkampf um das Direktmandat. Anschließend durfte ich den kubanischen Botschafter Penalver Portal, der wegen einer Lesung in der Stadt war, zu einem persönlichen Gespräch treffen. Wir tauschten uns über Wandel und Anpassungsfähigkeit unserer Länder aus und er gab ein sehr schönes Plädoyer für den Socialismo tropical. Nach dem Gespräch fuhren wir gemeinsam zur Lesung, die sehr gut besucht war. Unter den Anwesenden traf ich einige Freunde und Bekannte wie meinen HNO-Arzt, den Bildhauer Christian Paschold, Attilas Tierarzt und einen befreundeten Sozialrichter. Gemeinsam lauschten wir dem hochinteressanten Vortrag.