Neujahrsempfang mitten im Netzwerk

Heute Abend konnte ich in Jena mal wieder erleben, was ich an Jena so sehr schätze: Jeder kennt Jeden und Jeder redet mit Jedem – egal welcher Verein, welche Firma, welches Institut oder welche Partei. So lassen sich Dinge bewegen! Anlass für dieses Erlebnis war der Neujahrsempfang des Jenaer Kreisverbandes der LINKEN. Über 150 Leute waren der Einladung gefolgt – wie schön.

In meiner Rede musste ich natürlich erst einmal auf die Heldentat eingehen, die gestern der Airbus-Pilot beging, der seine Maschine so geschickt im Hudson River notwasserte, dass alle Menschen an Bord das Unglück überlebten. Aber leider sind so gute Nachrichten in diesen Tagen Mangelware. Der Krieg im Nahen Osten und die Wirtschaftskrise bestimmen die Nachricht und können in politischen Debatten natürlich nicht ausgeblendet werden. Also warb ich auch in Jena noch einmal für unsere Idee, schnellstens die Arbeit an einer Road Map zur Zwei-Staaten-Lösung zu beginnen und die umliegenden arabischen Staaten institutionell in den Friedensprozess einzubinden. Auf die wirtschaftliche Lage bezogen, kam ich nicht um die spöttische Bemerkung herum, dass vor einem Jahr sicher niemand daran gedacht hätte, dass wir heute ein VEB Geldkombinat aus Deutscher, Dresdner und Commerzbank haben würden. Aber im Ernst: Die Krise hat mehr als deutlich gezeigt, dass das Jonglieren mit virtuellem, nicht vorhandenem Geld sehr schnell reale Werte in Luft auflösen kann und deshalb völlig unverantwortlich ist. Hier muss jetzt ein nachhaltiges Umdenken einsetzen.

Am wichtigsten war mir noch einmal darauf hinzuweisen, dass der schwere Unfall von Dieter Althaus – dem ich sehr wünsche, dass seine Genesung weiter so gut vorangeht – uns im Landtag dazu anhalten sollte, dass alle Fraktionen gemeinsam nach Lösungen suchen, anstatt sich in harten Auseinandersetzungen aufzureiben. Von der Wirtschaftskrise sind alle betroffen, deshalb sollten wir alle zusammen nach den richtigen Mitteln dagegen suchen.

Nach meiner Rede konnte ich noch viele gute Gespräche führen, u.a. mit den Geschäftsführern der Stadtwerke, mit Matthias vom Fanprojekt, mit den Freunden von „Haus und Grund“, mit dem Chef eines kleinen Briefdienstleisters, und und und. Wie gut das Netzwerk Jena funktioniert, beeindruckt mich immer wieder.