Erst die Arbeit …

Es schneit. Der Hund freut sich, das wird ein langen Spaziergang provozieren. Er tobt schon auf der Terrasse herum und bringt den ganzen Schnee mit in die Wohnung. Aber er erlebt den Schnee ja so zum ersten Mal und ist ganz aus dem Häuschen.

Vor dem Spaziergang habe ich noch eine Sonderprüfung in der Wohnung zu bestehen. Der letzte Karton aus dem schwedischen Möbelhaus will ausgepackt und zusammengebaut sein. Hier wird der Unterschied zwischen Mensch und Tier deutlich – zumindest in gewisser Weise. So was müsste Attila jedenfalls nie bewältigen. Er muss mir nur zwischen den Beinen rumlaufen, rumschnuffeln und mich nervös machen. Aber auch diese Prüfung wurde erfolgreich bestanden – zumindest relativ. Der Kleiderständer steht, nur dass die Haken nun innen statt außen sind. Stand einfach nicht genau in der Anleitung behaupte ich gegenüber Germana. Entscheidend ist, dass er fest steht und die Mäntel können bequem aufgehängt werden. Der kleine Irrtum ist vergessen und verziehen und nun geht’s raus in den Schnee.

Am Schluss des Sonntags müssen wir beide noch heftig arbeiten. Ein Text muss noch aus dem Portugiesischen übersetzt werden und ich muss noch zwei Schriftsätze meines Anwaltes bis morgen bearbeiten. Hundert Seiten lesen, bewerten und bearbeiten. Dieses Bundesamt für Verfassungsschutz lässt wirklich kein Fettnäpfchen aus, um die Datensammlung über mich zu rechtfertigen. Und das obwohl dieses Amt das mit Pauken und Trompeten gerichtlich untersagt bekommen hat. Was soll’s? Für diese Auseinandersetzung muss man einfach einen langen Atem haben. Das macht eben einen Rechtsstaat aus, dass man sich wehren kann.